ASIEN/INDIEN - Bericht über Gewalt gegen Christen im Unionsstaat Karnataka

Dienstag, 23 Oktober 2007

Bangalore (Fidesdienst) - Es ist vor allem der südindischen Unionsstaat Karnataka, in der es am meisten zu Gewalt gegen christliche Minderheiten kommt: der indische Unionsstaat war bisher vor allem für den Distrikt Bangalore bekannt, wo Technologie-Unternehmen von höchstem internationalem Standard ihre Niederlassungen haben, doch in jüngster Zeit wird aus diesem Staat auch zunehmend von Episoden der Gewalt gegen christliche Einrichtungen und Kirchenpersonal berichtet. Dies geht aus dem Bericht des ökumenischen Rates „Global Council of Indian Christians“ mit Sitz in Bangalore hervor, in dem sich christliche Religionsvertreter aller Konfessionen zusammenschließen und der sich vor allem für den Schutz der Menschenrechte und insbesondere der Rechte religiöser Minderheiten einsetzt. Wie aus dem Bericht hervorgeht, kam es im Laufe der vergangenen 20 Monate in Karnataka zu 87 Episoden der Gewalt gegen Christen. Es folgt der Staat Madhya Pradesh mit 37 Fällen. Bei dem Bericht wurden insgesamt 464 Fälle der Gewalt gegen Christen in ganz Indien untersucht, zu denen es während der vergangenen 20 Monaten kam. Dabei wurde auf zunehmende religiös-fundamentalistische Strömungen in den Reihen der Hindus hingewiesen, die Gläubige anderer Religionen oft grundlos angreifen.
Der Bericht mit Erfahrungsberichten, Zeugenaussagen und Fotos wurde der Nationalen Kommission für Menschenrechte vorgestellt, wobei insbesondere die Notwendigkeit des Eingreifens der Zentralregierung zum Schutz der Kultfreiheit christlicher Minderheiten betont wurde. Wörtlich heißt es: „Seitdem die nationalistische Baratya Janata Party zur Regierungskoalition in Karnataka gehört, hat sich ein Klima der Straffreiheit im Zusammenhang mit den im Namen der Hindutva-Ideologie verübten Verbrechen breit gemacht.“ Viele Übergriffe seien gegen unschuldige Menschen verübt worden, die sich in Wohnungen, Kirchen oder Kapellen friedlich zum Gebet versammelt hatten.
Der Ökumenische Rat hatte bereits mehrmals auf die Notlage der Christen in Indien und die Eskalation der Gewalt zu ihren Lasten hingewiesen. (vgl. Fidesdienst vom 24. September 2007 - 26 Zeilen, 291 Worte)


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