AFRIKA/TOGO - „Die Wahlen verliefen friedlich und die Wahlbeteiligung war groß“, bekräftigt der Erzbischof von Lomé

Montag, 15 Oktober 2007

Lomé (Fidesdienst) - „Die Wahlen verliefen ruhig und die Situation ist friedlich: das macht uns Hoffnung für die Zukunft“, so Erzbischof Denis Komivi Amuzu-Dzakpah von Lomé, der Hauptstadt Togos. Am 14. Oktober fanden in dem afrikanischen Land Parlamentswahlen statt.
Im Gegensatz zu den Wahlen von 2003 waren diesmal auch die Oppositionsparteien zugelassen. Nach dem Tod von Präsident Gnassingbé Eyadéma im Februar 2005 und der Wahl seines Sohnes Gnassingbé Eyadéma zum Staatsoberhaupt gab es in Togo eine Übergangsphase. Internationale Beobachter beurteilen die Wahl vom vergangenen Sonntag positiv. Die einheimische Presse hebt besonders hervor, dass es dem Staatsoberhaupt gelungen ist eine friedliches Klima bei den Wahlen zu gewährleisten und dabei die 22 Punkte zu berücksichtigen, die in Absprache mit der Europäischen Union festgelegt und von den Oppositionsparteien unterzeichnet wurden und die unter anderem vorsehen, dass eine Regierung der Nationalen Einheit gebildet und eine Justizreform auf den Weg gebracht wird. Die Europäische Union, von der Togo einen Großteil der Entwicklungshilfen erhält, hatte an den vergangenen Wahlen und dem damals entstandenen Verdacht auf Wahlbetrug heftige Kritik geäußert.
Auch die katholische Kirche engagierte sich im Vorfeld der Wahlen für Frieden und Harmonie. „Vor den Wahlen veröffentlichte die Bischofskonferenz eine Botschaft, in der sie auf die Bedeutung der Achtung der Justiz und des Friedens und auf die Notwendigkeit der nationalen Aussöhnung hinwies. Die Botschaft wurde von vielen begrüßt“, so der Erzbischof von Lomé.
Auf den Wahllisten der Unabhängigen Wahlkommission standen insgesamt 2.974.719 wahlberechtigte Bürger. Sie sollten unter 2.100 Kandidaten aus 32 Parteien insgesamt 81 Abgeordnete wählen. Den korrekten Wahlverlauf sollten „biometrische“ Wahlscheine garantieren (die ein Photo und einen Fingerabdruck enthalten). Außerdem kamen 3.500 einheimische Wahlbeobachter zum Einsatz.
Wahlbeobachter habe auch ein Ausschuss der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden gestellt, so Erzbischof Amuzu-Dzakpah. Die Regierung setzte sich auch dafür ein, dass die infolge der Flutkatastrophe in den Vergangenen Wochen aus ihren Dörfern vertriebenen Menschen an der Wahl teilnehmen konnten.
Die Wahlbeteiligung war groß und vor den Wahllokalen bildeten sich lange Menschenschlangen: in einem Fall warteten bis zu 3.000 Wähler auf den Zugang zur Urne. (LM) (Fidesdienst, 15/10/2007 - 32 Zeilen, 350 Worte)


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