ASIEN/INDIEN - ISLAMISCHE EXTREMISTEN VERÜBEN BOMBENATTENTAT AUF KATHOLISCHE SCHULE IN KASCHMIR: VIER VERLETZTE, DIE SCHÜLER BLIEBEN UNVERLETZT

Montag, 17 November 2003

Srinagar (Fidesdienst) – Bombenallarm in Kaschmir: Am Morgen des 15. November wurde ein Attentat auf die katholische Schule vom „Guten Hirten“ im rund 35 Kilometer von Srinagar (Kaschmir) entfernt gelegenen Pulwama verübt. Bei dem Attentat wurden drei Verwaltungsangestellte und ein Polizeibeamter verletzt. Die Schüler, die sich zum Zeitpunkt des Attentats zur Unterrichtszeit im Schulgebäude befanden blieben unverletzt. Bereits am Tag zuvor waren aus einem Autobus Schüsse auf das Schulgebäude gefallen. Das Attentat hat die Ortskirche erschüttert, die ein Wiederaufflammen der terroristischen Übergriffe auf christliche Personen und Einrichtungen befürchtet. Wie Fidesquellen aus der Ortskirche berichten war bereits im April dieses Jahres ein „Heiliger Krieg“ gegen die Missionsschulen ausgerufen worden, denen man vorwarf, sie wollten die einheimischen Bevölkerung bekehren. Die Beobachter schliessen angesichts der verschiedenen Terroranschläge im Irak und in der Turkei auch auch nicht aus, dass es im Land vermehrt zu Attentaten kommen könnte. Die Katholikin im Kaschmir haben das Attentat entschieden verurteilt und dabei auch auf das Schweigen der örtlichen Regierung im Zusammenhang mit Einschüchterungsmaßnahmen gegen die christliche Glaubensgemeinschaft hingewiesen.
Die Schule vom „Guten Hirten“ in Pulwama wird von Schülern aller Religionen besucht. Im Semptember dieses Jahres war die Arbeit der katholischen offiziell vom Premierminister des indischen Staates Jammu-Kaschmir, Mohammad Syeed, gewürdigt worden. Dabei hatte er vor allem auf das hohe Bildungsniveau und die Fähigkeit „Wunden unter der Bevölkerung zu heilen“ hingewiesen. Außerdem betonte er, dass sie „Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Religionen die bestmögliche Ausbildung vermitteln“ und insbesondere auch nützliche Dienste an Armen, Waisen und Ausgegrenzten übten.
Von der allgemeinen gewaltätigen Situation in der Region, um die sich Indien und Pakistan seit 50 Jahren streiten, waren vor allem Hindus und Muslime betroffen, während die christliche Glaubensgemeinschaft sich dem Klima der Gewalt bisher entziehen konnte. Von den etwa 9 Millionen Einwohnern der Region sind 12.000 Katholiken, die von 41 Priestern, 160 Schwestern und 20 Katecheten betreut werden. Die Kirche engagiert sich vor allem im Bildungswesen.
(PA) (Fidesdienst 17/11/2003 – Zeilen, Worte)


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