ASIEN/INDIEN - INDISCHE KONFERENZ DER PRIESTER BESORGT ANGESICHTS DES WACHSENDEN FUNDAMENTALISMUS IN VERBINDUNG MIT FASCHISTISCHEM GEDANKENGUT

Donnerstag, 13 November 2003

Patna (Fidesdienst) – Das Klima der wachsenden Intoleranz in Indien, wo sich faschistische Ideologien und hinduistischer Fundamentalismus in der sogenannten Hindutva-Strömung verbinden, bereitet indischen Priester zunehmend Sorge. Darauf machten die Priester im Rahmen der Konferenz der Indischen Prieter aufmerksam, zu der sich in der Erzdiözese Patna 90 Diözesanpriester aus insgesamt 47 indischen Diözesen versammelten. In einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, bringen die Priester insbesondere ihre Sorge um die Zukunft der christlichen Glaubensgemeinde zum Ausdruck, die zunehmend sozialer und ideolgischer Druckausübung ausgesetzt ist, was sich auch in Gewaltakten gegen christliche Personen oder Einrichtungen niederschlagen könnte.
Dieser Aspekt wurde von P. Loius Prakash SJ, dem Leiter des Indian Sociale Institute in seinem Vortrag vertieft. Dabei wise Pater Prakash darauf hin, dass die Probleme religiöser Minderheiten angesichts eines sich ausdehnenden faschistischen Gedankenguts sich nicht auf Indien beschränkten sondern eine Realität in ganz Südindien seien, wie auch in Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Butan und Nepal deutlich werde. „Faschistisches Gedankengut“, so der Jesuitenpater, „fördert das Streben nach intoleranter Hegemonie nach dem Prinzip eine Nation, ein Führer, eine Rasse, eine Religion“. Dabei dürfe man die Hindutva-Strömung jedoch nicht mit Hinduismus verwechseln: „Der Hinduismus ist ein offener und toleranter Glaube wohingegen die Hindutva-Strömung gegenüber Kastenlosen, Minderheiten, Tribalen und Frauen verschlossen und intolerant ist“. Auch die sich gegenwärtig an der Regierung befindliche Baratiya Janata Party wird nach Ansicht von Pater Prakash von fundamentalistischen Ideologien und Bewegungen der Hindutva-Strömung beeinflusst.
Im Rahmen ihrer Konferenz befassten sich die indischen Priester mit Positionen und Lösungen zugunsten der katholischen Glaubensgemeinschaft angesichts wachsender Gewalt und Intoleranz. Dabei wiesen sie vor allem auf die Notwendigkeit eines gefestigten Glaubens und des Zeugnisses von Bescheidenheit, konsequentem Handeln und Dialogbereitschaft hin. (PA) (Fidesdienst, 13/11/2003 – 32 Zeilen, 314 Worte)


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