ASIEN/IRAK - Für Christen wird das Leben im Irak immer schwieriger

Mittwoch, 6 Juni 2007

Bagdad (Fidesdienst) - Das Leben der Christen im Irak wird immer schwieriger, seit das Land vom Krieg und von der nachfolgenden Eskalation der Gewalt mit religiösem Hintergrund heimgesucht wird: erst vor kurzem wurden der chaldäische Priester Raghid Al-Ghani und drei Diakone ermordet. Die Situation ist in Mossul, Bagdad und Bassore besonders schlimm, wo christliche Gemeinden weiterhin der drohenden Gewalt ausgesetzt sind.
„Mit einem Herzen voller Trauer und Verbitterung gedenken wir unserer Märtyrer“, so Patriarch Emmanuel Delly III. und die chaldäischen Bischöfe bei der Beisetzungsfeier für die vier Ermordeten in Karamles im Norden des Landes, an der rund 200 Menschen teilnahmen.
Nach diesem Angriff bereiten die wenigen Christen im Mossul sich auf die Auswanderung in andere Regionen oder ins Ausland vor. Viele fliehen in die autonome Provinz Kurdistan.
Unterdessen wurden nach dem Mord bereits zwei Kirchen im Stadtviertel Dora in Bagdad angegriffen, wie eine einheimische Presseagentur berichtet: die Kirche „St. John the Baptist", im Stadtgebiet Hay Al-Athoriyeen und die Kirche Saint Jacob im Stadtgebiet Hay Al Asya, die in eine Moschee umgewandelt worden sein soll. Die Saint Jacob-Kirche war bereits bei den Attentaten vom 16. Oktober 2004 fast völlig zerstört worden, bei denen auch vier weitere Kirchen der statt angegriffen wurden.
Wie die chaldäische Gemeinde mitteilt soll eine wahre „ethnische Säuberung“ stattfinden: dieser Plan, der bereits auf den Weg gebracht wurde, muss nach Ansicht der Gemeinde durch ein entschiedenes Eingreifen der Behörden verhindert werden. Christen leben bereits seit dem 1. Jahrhundert nach Christus in der Region.
Andere Beobachter betonen, dass die Extremisten die gesamte „illuminierte Mittelklasse“ ausgerottet werden soll, die sich auf ein Wertesystem, den Fortschritt, die Wissenschaft und die westliche Kultur bezieht“. (PA) (Fidesdienst, 06/06/2007 - 28 Zeilen, 286 Worte)


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