AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Neues Gesundheitszentrum mit Schwerpunkt Entbindung und Gynäkologie in Anyama eröffnet

Samstag, 21 April 2007

Rom (Fidesdienst) - Erstmals werden in Anyasa (Cote d’Ivoire, Elfenbeinküste) Kinder in einem Krankenhaus und nicht mehr unter unzureichenden hygienischen Bedingungen in Hütten oder auf der Straße geboren werden. Die werdenden Mütter werden somit erstmals die Begeleitung bei der Entbindung kennen lernen und einfache Methoden der Behandlung und Vorbeugung nutzen können. Die Idee zu der neuen Gesundheitseinrichtung, die am 21. April offiziell eröffnet wurde, entstand bereits 2001: zwei italienische Ärzte aus den Abruzzen brachten das „Projekt Afrique“ auf den Weg. Dabei wurden Professor Gaspare Carta und Dr. Pietro Iovenitti von den Schwestern des Don Orione-Werkes unterstützt, die in der Region seit langem Kranke, Behinderte und Straßenkinder betreuen.
Das Krankenhaus mit Schwerpunkt Entbindung und Gynäkologie besitzt einen Kreissaal, zwei Operationssäle, eine Abteilung für Neugeborene mit 40 Betten, mehrer ärztliche Praxen für Spezialisten (Augenarzt, Innere Medizin, Zahnärzte), eine Abteilung für Aidskranke, eine Röntgenabteilung und ein Analyselabor. Das Krankenhaus hat seine Tätigkeit vor wenigen Monaten aufgenommen. In den ersten Wochen wurden bereits 200 Patienten untersucht, 30 Kinder entbunden und verschiedene chirurgische Eingriffe vorgenommen.
Anyama hat 300.000 Einwohner und befindet sich rund zwanzig Kilometer von Abijan, der größten Wirtschaftsmetropole des Landes entfernt. Die Stadt befindet sich im Wachstum leidet jedoch immer noch unter den Folgen des 1999 begonnene Bürgerkriegs, der im ganzen Land zu einer Verarmung führte. Es fehlt den Menschen oft am Lebensnotwendigsten. Oft sterben Menschen, weil kein Antibiotikum zur Verfügung steht, oder weil Blutungen, die bei der Entbindung auftreten zum Tod führen. Das Durchschnittsalter der Menschen liegt bei kaum 48 Jahren.
In Afrika stirbt eine Frau pro Minute an den Folgen einer Schwangerschaft oder einer Entbindung. Insgesamt sterben jeden Tag rund 1.400 Frauen, etwa 500.000 pro Jahr. Während in Europa und Nordamerika eine von 3.700 Frauen aus solchen Gründen stirbt, liegt in Afrika der Durchschnittswert bei einem Todesfall je 16 Frauen.
Eine halbe Million Kinder kommen im Jahr als Waisen zur Welt, davon sterben rund die Hälfte noch vor Erreichen des zweiten Lebensjahres. Weltweit entbinden 62% mit medizinischer Betreuung, in Italien sind es 99% in Afrika nur 30%. (AP) (Fidesdienst, 21/04/2007 - 32 Zeilen, 345 Worte)


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