ASIEN/BANGLADESCH - CHRISTEN UND MOSLEMS EINIG ÜBER DEN UNTERRICHT DER VERSCHIEDENEN RELIGIONEN IN DEN ÖFFENTLICHEN SCHULEN BANGLADESCHS UM HARMONIE UND TOLERANZ ZU FÖRDERN

Freitag, 31 Oktober 2003

Dhaka (Fides) – Einführung des Religionsunterrichtes an den Schulen, durch Erklärung der Doktrin, der Zeichen und der Feste der wichtigsten im Land vertretenen Religionen: das ist der der Regierung unterbreitete Vorschlag zweier Experten der Materie: der katholische Priester Pater Parimal Rozario und der moslemische Professor Kazi Nurul Islam. Beiden zufolge könnte das Unterrichten der korrekten Glaubensdoktrinen und der allen Religionen gemeinsamen Werte, die interreligiösen Beziehungen schon bei der Jugend vereinfachen und eine Möglichkeit bilden, gegenseitigen Respekt und Harmonie in der Gesellschaft aufzubauen.
Der Vorschlag wurde während eines kürzlich in Dhaka stattgefunden Seminars in Bezug auf die nationale Ausbildung verbreitet, an dem 80 christliche, moslemische, hinduistische und buddhistische religiöse Führer teilnahmen. Laut Pater Rozario könnten einige bekannte Hochfeste wie das christliche Weihnachtsfest, das moslemische Id-al-fitr oder das hinduistische Puja, Gelegenheiten darstellen, den Schülern die Religionen näher zu bringen.
Kazi Nurul Islam, Professor der Universität von Dhaka, war einverstanden, die Möglichkeit des Religionsstudiums, welches alle Glaubensrichtungen behandeln sollte, in den Schulen einzuführen, um der Jugend ein globales Wissen geben zu können und den Sinn für Toleranz zu fördern. Der moslemische Akademiker, der in Indien ein Doktorat über den Hinduismus erlangt hat, stellte fest, dass der Hinduismus ihn wichtige Werte gelehrt hat und dass, durch das Studium dieser Religion sein islamischer Glaube vertieft wurde.
Der Professor unterstrich wie viele Personen doch sehr wenig ihre eigene Religion kennen: alle anwesenden Führer waren sich über die Tatsache einig, dass ein vergleichendes Studium und eine gegenseitige Kenntnis das Verständnis zwischen den religiösen Gemeinschaften erhöht und die soziale Harmonie fördert.
Die Redner sagten, dass das was Konflikte in der Gesellschaft hervorruft und Gemeinschaften spaltet, in Bangladesch eher Ungerechtigkeit und Armut sind als die Religionen. „Die Religionen wollen den Frieden aber der Fanatismus leitet die Gläubigen zum Hass der anderen Religionen um“, behauptete ein örtlicher moslemischer Führer.
88% der 140 Millionen Einwohner Bangladeschs sind Moslems, 10% Hindus, während die Christen 0,4 % ausmachen.
(PA) (Agentur Fides 31/10/2003)


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