ASIEN/PHILIPPINEN - ERSTES TREFFEN DER REKTOREN DER ASIATISCHEN HEILIGTÜMER – DAS HEILIGTUM: ORT DER AUFNAHME UND DES ZUSAMMENLEBENS VON MENSCHEN VERSCHIEDENER RELGIONEN UND DAMIT AUCH ORT DER EVANGELISIERUNG

Donnerstag, 23 Oktober 2003

Manila (Fidesdienst) – Wallfahrten und der Besuch von Heiligtümern gehören zu den wichtigsten religiösen Aspekten der Geschichte und der Kultur der Religionen in Asien und sind deshalb ein Ort der Evangelisierung, dem ein besonderes Augenmerk gewidmet werden sollte (vgl. Ecclesia in Asia Nr. 6 und 51). Katholische Heiligtümer in Asien sind oft auch ein beliebtes Ziel für Wallfahrten nichtchristlicher Pilger. In Manila trafen sich nun die Rektoren der asiatischen Marienheiligtümer erstmals vom 21. bis 25. Oktober zu einer gemeinsamen Tagung. Das Treffen wurde vom Päpstlichen Rat für Migranten und Menschen unterwegs in Zusammenarbeit mit der Kommission für die Mobilität der Philippinischen Bischofskonferenz (ECMI-CBCP) organisiert. Das Leitwort der Veranstaltung lautet „Das Heiligtum: Ort der Aufnahme und der Begegnung“.
Die Kongressarbeiten wurden mit einer Ansprache des Vorsitzenden der ECMI-Kommission, Bischof Ramon Arguelles eröffnet, Danach verlas Msgr, Jordi Gaya vom päpstlichen Rat für Migranten und Menschen Unterwegs (PCMI) den Beitrag des Sekretärs des Päpstlichen Rates, Bischof Agostino Marchetto. Bischof Marchetto war verhindert, weil er im Vatikan am Konsistorium teilnahm, bei dem der heilige Vater den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Migranten und Menschen Unterwegs, Erzbischof Stephen Fumio Hamao, zum Kardinal kreierte. „Mit der Einberufung dieser ersten Tagung der Rektoren der asiatischen Heiligtümer soll der Wunsch von Papst Johannes Paul II. nach der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen asiatischen Kirchen umgesetzt werden, und gliedert sich auch in den Aktionsplan unserer Päpstlichen Rates ein, der bereits 1992 in Rom beim ersten Welttreffen der Pastoral in den Heiligtümern festgelegt wurde“, so Bischof Marchetto in seinem Beitrag. In einer Welt, die von menschlicher Mobilität gekennzeichnet ist, „ist die Kirche berufen, das Evangelium Christi in einer Gesellschaft zu verkünden, in der Kulturen, Völker und Religionen sich im Dialog miteinander befinden, was nicht selten auch zu Spannungen führt, Die Heiligtümer in Asien, Aber auch in Europa und Amerika, sind Orte, an denen das Zusammenleben zwischen den Religionen direkt erfahren werden kann“, so Bischof Marchetto weiter, der diese Orte auch als günstige Orte für das Zusammenleben zwischen Menschen verschiedener Religionen bezeichnete.
Die Wallfahrt als „Zeichen des Daseins als Jünger Christi auf dieser Welt“ bietet eine lange Reihe von Möglichkeiten des pastoralen und missionarischen Wirkens, zum Aufbau von kirchlichen Gemeinschaften und zur Erneuerung dieser Gemeinden, die in Asien eine Minderheit darstellen. Mit Bezug auf die zahlreichen Dokumente, die sich mit diesem Thema befassen bezeichnete Bischof Marchetto die Wallfahrtsstätten als „Orte des Gebets und Quellen des Lebens“, denn hier erlebe die christliche Gemeinde „die Einheit mit der Dreifaltigkeit durch die Teilnahme am österlichen Geheimnis“. Heiligtümer und Wallfahrten sollten deshalb stets das soziale und kulturelle Umfeld in Betracht ziehen und den dreifachen Dialog nicht vergessen, den die asiatische Kirche heute schwerpunktmäßig führen sollte: mit den Religionen, mit den Kulturen und mit den Armen. Das Heiligtum solle auch „die Aufnahmebereitschaft Gottes“ symbolisieren und deshalb ein Ort sein, an dem alle die die Aufnahme erfahren, „die der Vater allen in Christus, seinem eingeborenen Sohn, anbietet, damit durch die Gnade des Heiligen Geistes alle die geschwisterliche Gemeinschaft erleben und als Zeugen des Heils bei der Aufbau einer Welt des Friedens und er Solidarität zusammenarbeiten.“
Im Verlauf der Tagung werden sich die Teilnehmer auch mit Bischof Luis Antonio Tagle von Imus (Philippinen) mit den Beziehungen zwischen dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Asia und den Katholischen Heiligtümern befassen. Außerdem werden ein Vertreter der Kongregation für den Klerus und verschiedenen Verantwortliche von Heiligtümern jeweils einen Vortrag halten. Der Vorsitzende der Vereinigung der Amerikanischen Heiligtümer, Bischof Gaspar Quintana von Copiapò (Chile), wird die Tätigkeit der Vereinigung und deren zukünftige Programme vorstellen. Der vollständige Wortlaut des Beitrags von Bischof Marchetto ist in Englisch und Spanisch zugänglich unter www.fides.org. (SL) (Fidesdienst, 23/10/2003 – 56 Zeilen, 629 Worte)


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