AMERIKA/ECUADOR - Bischöfe rufen zur Lösung der Probleme durch Versöhnung und Dialog auf: „Bei den Massenkundgebungen herrscht nicht viel Vernunft“

Donnerstag, 1 Februar 2007

Quito (Fidesdienst) - „Alle, die gewählt wurden, damit sie den Bürgern Ecuadors in den verschiedenen staatlichen Ämtern dienen, haben das Vertrauen der Bürger erhalten und müssen diesem mit Handlungen und Verhaltensweisen gerecht werden, damit sie unter Beweis stellen, dass sie es verdient haben und auch in Zukunft verdienen“, heißt es in einer Verlautbarung der Ecuadorianischen Bischofskonferenz, in der die Bischöfe nachdem es zu einer Zuspitzung der Spannung infolge der Konfrontation zwischen dem Kongress und dem Präsidenten Rafael Correa kam. Tausende Anhänger der Partei des Präsidenten Correa nahmen am Dienstag an gewaltsamen Kundgebungen vor dem Kongressgebäude teil, bei denen sie gegen die Opposition eines Großteils der Kongressmitglieder gegen Referendum protestierten, mit dem der neue Präsident über eine Verfassungsänderung abstimmen lassen möchte.
„Es ist verständlich, dass diejenigen, die gewählt wurden, um Macht auszuüben gegensätzliche Interessen vertreten“, heißt es in der Verlautbarung, „doch der erste Dienst, den wir von ihnen verlangen ist, dass sie dem Vaterland den parteilichen Ansatz opfern, der sie bisher daran hinderte, sich ein Vaterland vorzustellen, das für alle ist.“ Nach Ansicht der Bischöfe wollen die Ecuadorianer in Wirklichkeit weder Sieger noch besiegte, sondern „den Beweis dafür, dass wir in der Lage sind, auf harmonische Weise zu kommunizieren, damit wir in dem jeweiligen Gegenüber die Wahrheit und das Gute sehen.“
Die Bischöfe warnen vor der Gefahr der Gewalt, da „bei Massenkundgebungen nicht viel Vernunft herrscht und immer Menschen dabei sind, die glauben, dass sie dem Land mit Aggressionen dienen können und es damit aber nur erneut auf den Weg der Gewalt bringen“. „Wir hoffen, dass die Ecuadorianer, die unser Vertrauen erhalten haben, beweisen, dass sie in der Lage sind, sich auf die grundlegenden Linien zu einigen, die eine neuen Verfassung ausmachen sollen, sollten die Bürger eine solche wünschen“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (RG) (Fidesdienst, 01/02/2007 - 26 Zeilen, 311 Worte)


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