AMERIKA/VENEZUELA - Bischöfe verkünden als Hirten und Propheten die Prinzipien des Evangeliums und der Kirchenlehre und denunzieren Beschlüsse und Maßnahmen, die sich negativ auf die Bevölkerung auswirken: Empfehlungen zum Abschluss der 87. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofskonferenz

Montag, 15 Januar 2007

Caracas (Fidesdienst) - „Zeit des Dialogs zum gemeinsamen Aufbau“, lautet der Titel des Schlussdokuments zur 87. Vollversammlung der Bischofskonferenz, die in der vergangenen Woche in tagte (vgl. Fidesdienst vom 9. Januar 2007). Die Bischöfe erinnern vor allem an die neue politische Ära, nach der Wahl im vergangenen Dezember. Trotzdem, so die Bischöfe in einem Schreiben an das Staatsoberhaupt im Dezember, „sind alle im Grunde vor allem daran interessiert, dass die Regierungspolitik zu einem Wandel im Land führt und offen gegenüber dem Transzendenten und der Religion ist, das Zusammenwirken aller Venezolaner durch den Dialog fördert, in der Überzeugung, dass die unveräußerlichen Rechte des Menschen, die in der Verfassung des Jahres 99 festgeschrieben wurde wieder hergestellt werden und die sich insbesondere vom unkontrollierten Kapitalismus und von der marxistischen und stalinistischen Kultur distanziert, die in den Ländern, in denen sie umgesetzt wurden, nur zu negativen Ergebnissen führten“. Außerdem, so die Bischöfe weiter, „wie immer sie aussieht, muss die Politik den Menschen und seiner Rechte in den Mittelpunkt stellen und demokratische Werte fördern“.
Angesichts der zahlreichen Veränderungen, zu denen es immer noch kommt, bekräftigen die Bischöfe, dass sie als Hirten und Propheten vor allem „die Prinzipien und Kriterien des Evangeliums und der Kirchenlehre verkünden, gleichsam aber auch Beschlüsse und Maßnahmen denunzieren, die sich negativ auf das Volk auswirken“. „Es gibt Situationen“, so die Bischöfe weiter, „angesichts derer wir als Bischöfe nicht schweigen können, und Wahrheiten, auf die wir auch in Zukunft bestehen werden, darunter die zentrale Bedeutung des Menschen, die Menschenrechte, der politische Pluralismus angesichts eines Einheitsdenken und des Ausschlusses aus ideologischen Gründen oder aus irgendeinem anderen Grund, pluralistische Erziehung, Öffnung gegenüber dem Transzendenten und der Religion, Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit, gegen juridische und soziale Unsicherheit und Gewalt, Gewährleistung von Meinungsfreiheit und Recht auf Information, die Notwendigkeit einer positiven Antwort auf die unmenschlichen Bedingungen, unter denen unsere Brüder und Schwestern leben, die ihrer Freiheit beraubt werden, oder sich verfolgt fühlen.“
Die Bischöfe versuchen vor allem die Stärkung des demokratischen Systems zu fördern, das auf ethischen Werten und einem aufrichtigen Bemühen um Gemeinwohl basiert; sie begrüßen eine nachhaltige Entwicklung, die auf einer Kultur der Arbeit als Quelle der Selbstverwirklichung, Anreiz zur Kreativität und zum Wohl der Familie basiert und eine Erziehung die über die rein schulische Ausbildung hinausgeht und alle Bereiche des Lebens umfasst. „Wir Hirten möchten auch in Zukunft die Werte des Reiches Gottes verkünden, ob dies angemessen erscheinen mag oder nicht, die in den Seligpreisungen des Evangeliums zum Ausdruck kommen“, heißt es in den Empfehlungen abschließend. (RG) (Fidesdienst 15/01/2007 - 39 Zeilen, 477 Worte)


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