AFRIKA/LIBYEN - Treffen im Zeichen des Dialogs und des gegenseitigen Respekts zwischen Muslimen und Christen

Montag, 15 Januar 2007

Tripolis (Fidesdienst) - Über 500 Delegierte nahmen an einem Treffen mit dem libyschen Staatspräsidenten al-Gaddafi teil, das am 29. Dezember am Tag vor dem muslimischen Opferfest und kurz vor Neujahr stattfand.
Zu dem Treffen nahmen, wie der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli in einem Schreiben berichtet, das dem Fidesdienst vorliegt, waren auch „Vertreter der christlichen Glaubensgemeinschaft der verschiedenen Konfessionen und aus verschiedenen Ländern eingeladen, deren Gruppe vom katholischen Bischof geleitet wurde. Außerdem nahmen muslimisch Vertreter des libyschen Volkskongresses und zahlreiche Persönlichkeiten aus religiösen und kulturellen Kreisen teil.“
Die Veranstaltung wurde mit einem Grußwort des Kongressvertreters an das libysche Staatsoberhaupt eröffnet. Im Anschluss sprach Bischof Martinelli, der im Namen aller vor allem für die Religionsfreiheit für in allen Teilen Libyens lebende Christen aus zahlreichen Ländern dankte.
Al-Gaddafi betonte in seiner Ansprache, dass die Botschaften beider Religionen, sowohl der muslimischen als auch der christlichen die beiden Glaubensgemeinschaften zu einem wahren Dialog verpflichten, die der heutigen Gesellschaft dabei hilft, den Sinn für Gott und den Respekt für die Menschenrechte wieder zu finden, und dabei hilft, Lösungen für die Probleme des Hungers und bei Konflikten zu finden.
„Interessant und vor allem auch von den christlichen Teilnehmern geschätzt, waren seine Ausführungen zu den Seligpreisungen aus der Bergpredigt“, so Bischof Martinelli. „Die Menschen sind heute voller Materialismus und Egoismus, was sie daran hindert, das Antlitz Gottes zu betrachten und ihm nicht dabei hilft, die Geschichte und die Ereignisse unserer Zeit mit seinem Licht zu erleuchten“.
„Wir hatten den Eindruck, dass Gaddafi sich darum bemühte, den beiden Religionsgemeinschaften, Muslimen und Christen, in Tripolis in den Tagen zwischen dem Weihnachtsfest und dem Opferfest eine Erfahrung der Freundschaft und des Zusammenseins zu ermöglichen, indem vor allem der Reichtum der Botschaften beider Religionen hervorgehoben wurde, die den gegenseitigen Respekt fordern“, so der Apostolische Vikar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 15/01/2007 - 30 Zeilen, 312 Worte)


Teilen: