EUROPA/PORTUGAL - Am 11. Februar 2007 findet das Referendum zur Legalisierung von Abtreibungen statt: eine „Bürgerinitiative“ für „Nein“-Stimmen, Position der Kirche unmissverständlich und unverrückbar

Donnerstag, 14 Dezember 2006

Lissabon (Fidesdienst) - „Sind Sei mit der Legalisierung der freiwilligen Schwangerschaftsunterbrechung einverstanden, wenn sie von der Frau während der ersten zehn Wochen der Schwangerschaft gewünscht und in einer rechtlich anerkannten Gesundheitseinrichtung durchgeführt wird?“, lautet die Frage auf die die portugiesischen Bürger bei der Volksbefragung am 11. Februar 2007 antworten sollen. 1998 hatten nur 31% der Portugiesen an dem damaligen Referendum teilgenommen. Da das Ergebnis deshalb nicht verbindlich ist, soll erneut abgestimmt werden. In Portugal ist eine Abtreibung während der ersten 12 Schwangerschaftswochen im Fall einer Vergewaltigung oder bei gesundheitlichem Risiko für die Mutter erlaubt. Nun sollen Schwangerschaftsunterbrechungen bis zu 10. Woche legalisiert werden.
Im Hinblick auf das bevorstehende Referendum wurde eine „Bürgerinitiative“ gegründet, die eine Kampagne für „Nein“-Stimmen durchführt. Die Mitglieder der Bürgerinitiativen kommen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen und legen insbesondere Wert auf den Schutz der Menschenrechte.
Auch die Bischöfe des Landes haben sich bereits mehrmals zu dem Thema geäußert. Der Ständige Rat der Portugiesischen Bischofskonferenz (CEP) veröffentlichte einen Hirtenbrief, in dem alle Gläubigen aufgefordert werden, die Legalisierung beim Referendum abzulehnen (vgl. Fidesdienst vom 25. Oktober 2006). In ihrem Dokument bekräftigen die Bischöfe, dass „die Legalisierung nicht der richtige Weg zur Lösung des Problems illegaler Abtreibungen ist“. Bei der Eröffnung der Vollversammlung der Bischofskonferenz, die in Fatima vom 13. bis 16. November tagte (vgl. Fidesdienst vom 15. November 2006) hatte der Vorsitzende der Portugiesischen Bischofskonferenz, Bischof Jorge Ferreira da Costa Ortiga, seine Sorge hinsichtlich des bevorstehenden Referendums vor dem Hintergrund der momentanen gesellschaftlichen Krise des Landes geäußert und die unmissverständliche Position der Kirche hervorgehoben: „auch wenn man uns vorwirft, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern rückständig sind, müssen wir stets positiv für den Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Ende eintreten“. Zum Abschluss der Vollversammlung äußerten die Bischöfe den Wunsch „dass eine harmonische und tief greifende Debatte zur Gewissensbildung“ in der Zeit vor dem Referendum stattfinden möge. (RG) (Fidesdienst, 14/12/2006 - 31 Zeilen, 331 Worte)


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