ASIEN/ISRAEL - Israelische Soldaten äußern ihr Unbehagen im Hinblick auf den Angriff auf palästinensische Zivilisten in Beit Hanun

Montag, 11 Dezember 2006

Tel Aviv (Fidesdienst) - Zu den Vorteilen einer Demokratie gehört es, dass man die Beschlüsse der Regierenden auch kritisieren kann, wenn man sie für nicht richtig hält und dies gilt auch in Israel. In dem jüdischen Staat werden zunehmend Stimmen laut, die die Außen- und Sicherheitspolitik des Landes kritisieren, insbesondere was den Dialog mit den Palästinensern anbelangt.
Es handelt sich um eine Debatte, die das Gewissen aller Bevölkerungsteile anspricht, darunter auch israelische Soldaten (in diesem Zusammenhang sollte daran erinnert werden, dass es sich bei den israelischen Soldaten größtenteils um Wehrpflichtige und Reservisten handelt, die also auch täglich Kontakt zur Zivilbevölkerung haben). Doch Aufsehen erregte die Nachricht, die von einigen israelischen Tageszeigzungen veröffentlicht wurde, und von arabischen Schriften in einer Basis der israelischen Sicherheitsdienste berichtete, in denen einige unbekannte Soldaten ihr Unbehagen im Hinblick auf den Anschlag in Beit Hanun im Norden des Gaza-Streifens äußerten, wo am 8. November 19 Palästinenser ermordet und mehrere verletzt worden waren, nach dem es zu einem fehlgeleiteten Angriff der israelischen Artillerie gekommen war. „Wir sind auf eurer Seite, haltet durch, auch wenn euch Wunden zugefügt wurden“, schreiben die Rekruten der Basis der israelischen Sicherheitsdienste in Glilot, am Stadtrand von Tel Aviv, an die Angehörigen der Opfer. Einer der Soldaten bestätigte, dass es in der Basis heftige politische Debatten gegeben haben soll und die Ereignisse in Beit Hanun bei vielen zu Bestürzung geführt haben sollen.
„Wir sind keine Roboter“, so eine Soldatin, die in einer Armee dient, in der die Bestimmungen vorsehen, dass Wehrpflichtige Befehlen widersprechen können, wenn diese offensichtliche den Menschenrechten widersprechen. (LM) (Fidesdienst, 11/12/2006 - 24 Zeilen, 272 Worte)


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