AFRIKA/SOMALIA - Trotz der Folgen der heftigen Regenfälle werden Kriegsvorbereitungen fortgesetzt, die die Hilfsprogramme für die betroffene Bevölkerung beeinträchtigen

Samstag, 25 November 2006

Mogadischu (Fidesdienst) - Die derzeitigen Gefechte zwischen den Milizen der so genannten somalischen Gerichtshöfe und den Einheiten der Übergangsregierung beeinträchtigen die Hilfsprogramme für die Menschen, die von den schweren Überschwemmungen der vergangenen Tage betroffen sind. Dies Teil das Büro für die Koordinierung Humanitärere Angelegenheiten der Vereinten Nationen mit, nach dessen Angaben in Somalia über eine Million Menschen von den heftigen Regenfällen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zuletzt starben 9 Personen, darunter 5 Kinder in der Nacht vom Freitag, den 23. November, auf den Samstag, den 24. November, im Süden des Landes. Damit stieg die Zahl der Todesopfer infolge der heftigen Regenfälle auf insgesamt 89.
Die Übergangsregierung mit provisorischem Sitz in Baidoa schuf einen Ausschuss, der die humanitäre Notsituation bewältigen soll und betonte, man sei bereit, sich mit Vertretern der islamischen Gerichtshöfe zu treffen, um über Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen zu beraten. Doch die Gefechte zwischen den beiden Parteien werden unterdessen weitergesetzt und drohen sich sogar auf die Nachbarländer auszudehnen. Die bisher verbale Polemik zwischen der äthiopischen Regierung und den somalischen Gerichtshöfen in Mogadischu nimmt an Schärfe zu. Addis Abeba gab offiziell bekannt, man habe „mehrere tausend“ Soldaten der somalischen Übergangsregierung ausgebildet. Dabei wurde auch betont, dass man bereit sei, sich gegen die Bedrohung durch die „somalischen Extremisten“ zu wehren.
Auf der anderen Seite gaben die Milizen der islamischen Gerichtshöfe bekannt, man habe Verstärkung in die Region Baidoa geschickt, wo man sich auf die Abwehr einer „äthiopische Invasion“ vorbereiten will. Wie die einheimische Presse berichtet haben sowohl die islamischen Gerichtshöfe als auch die Übergansregierung eine beachtliche Anzahl von Soldaten und schweres Kriegsgerät stationiert.
Es wir befürchtet, dass ein regionaler Konflikt ausbrechen könnte, in den auch Eritrea verwickelt werden könnte, das sich im Streit mit Äthiopien befindet, während die ganze Region weiterhin unter den Folgen der jüngsten Naturkatastrophe leidet.
Auch Äthiopien ist von heftigen Regenfällen betroffen, bei denen in den Regionen an der Grenze zu Somalia mindestens 80 Menschen starben und 500.000 Menschen obdachlos wurden. Außerdem sind Kenia und der Sudan betroffen (vgl. Fidesdienst vom 2. November 2006). (LM) (Fidesdienst, 25/11/2006 - 32 Zeilen, 349 Worte)


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