OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - In einem Appell fordert der Bischof von Kundiawa die Ablehnung von Gewalt, Folter und Rache

Freitag, 27 Oktober 2006

Mount Hagen (Fidesdienst) - Die Katholiken in Papua Neuguinea sollen sich für den Frieden engagieren. Deshalb ist es notwendig, dass jede Art von Gewalt, Folter und Rache verurteilt und abgelehnt und die Achtung der Menschenwürde, der Menschenrechte und der Gewalt gefördert werden. Diesen Appell lancierte Bischof Henk te Maarssen von Kundiawa in Papua Guinea. Der Bischof bat seine Gläubigen angesichts der zunehmenden Gewalt in der Gesellschaft, mit konkreten Aktionen den eigenen Wunsch nach Frieden zu bezeugen und jede Form der Gewalt abzulehnen und sich für Versöhnung einzusetzen.
In seiner Ansprache bezog sich Bischof Henk te Maarssen insbesondere auf die in den einheimischen Traditionen verwurzelt Gewaltbereitschaft, wo nach der Logik „Auge um Auge“ gehandelt wird. Der Bischof forderte die Katholiken auf, sich nicht nur von gewaltsamen Bräuchen zu distanzieren, sondern einen alternativen Lebensstil zu propagieren, der auf den Grundsätzen der Vergebung, der Solidarität und der Liebe aufbaut.
Eine besondere Antwortung, so der Bischof, tragen dabei Gemeindepfarrer, Katechisten und Pastoralarbeiter, da sie sich um die Fortbildung des ihnen anvertrauten Teils des Gottesvolkes bemühen und dabei die Überwindung dieser traditionellen Bräuche anregen sollen, die gegen den Respekt des Individuums verstoßen. Zu den Traditionen, die dabei überwunden werden sollen gehört auch die so genannte Praxis der „Hexenverfolgung“, bei der Frauen, denen magische Kräfte nachgesagt werden, inhaftiert oder aus der Gemeinschaft ausgestoßen und zu einem einsamen Leben in den Wäldern gezwungen werden.
Papua Neuguinea hat 5 Millionen Einwohner, die in zahlreichen Dorfgemeinschaften leben, die oft durch geographische und sprachliche Barrieren von einander getrennt sind (es werden 700 verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen). Im Land leben auch zahlreiche verschiedene Religionsgemeinschaften zusammen, wobei es sich bei der Mehrheit um Christen handelt, zahlreiche Einwohner des Landes aber auch Anhänger von Stammesreligionen sind. Die ersten katholischen Missionare kamen vor etwa einem Jahrhundert nach Papua. Es gibt heute rund 1,6 Millionen katholische Gläubige. Zu den Prioritäten der Pastoralarbeit gehören die Familien- und Jugendarbeit, die Ausbildung des Klerus, die Bildung, das Engagement für Gerechtigkeit und Frieden und die Bekämpfung von Aids. (Fidesdienst, 27/10/2006 - 32 Zeilen, 343 Worte)


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