ASIEN/CHINA - „Die Liebe ist die Seele der Mission“: In der Pfarrei Xi Liu Lin in der Diözese Tai Yuan ist jeder Sonntag ein „Sonntag der Weltmission“

Donnerstag, 5 Oktober 2006

Tai Yuan (Fidesdienst) - In der Pfarrei Xi Liu Lin in der Erzdiözese Tai Yuan in der Provinz Shanxi ist fast jeder Sonntag ein „Sonntag der Weltmission“. Die verschiedenen Missionsgruppen der Pfarrei haben feste Programme zu verschiedenen missionarischen Aktivitäten, die an den einzelnen Sonntagen stattfinden. Jede die einzelnen Missionsgruppen widmen sich dabei unterschiedlichen Zielgruppen: dem Dorf, dem Altersheim, dem Weisenheim, den Universitätsstudenten, den Familien, dem Krankenhaus, dem Seminar … Gemeinsames Ziel ist es, das Evangelium der Liebe an andere weiterzugeben.
Die Erfahrung bei der Evangelisierung, die in dieser Pfarrgemeinde im Laufe der Jahre gesammelt wurde, bestätigt das Thema, das mit dem Papst Benedikt XVI. seine Botschaft zum diesjährigen Sonntag der Weltmission überschreibt: „Die Liebe ist die Seele der Mission“. Einer der Katechisten erklärt hierzu: „Zu Beginn gingen wir in das Torf, und besuchten die Leute, um ihnen den Katechismus zu erläutern. Nach zwei Stunden harter Arbeit sagten sie uns: ‚wir haben nichts verstanden’. Das zweite und dritte Mal haben war es nicht anders. Da haben wir begonnen, das Ganze neu zu überdenken. Unter der Leitung der Priester und Ordensleute haben wir uns mit der Erfahrung der ersten Missionare befasst und so haben wir damit begonnen, arme Familie, alte einsame Leute zu besuchen. Eine dieser armen Familien mit einem sehr alten Mann und einer Frau, die gelähmt im Bett lag, eine Sohn der ein Jahr zuvor verstorben war, war das Ziel eines unserer ersten Besuche. Wir haben die Wohnung geputzt und der Frau dabei geholfen, sich zu waschen…. Und wir kommen regelmäßig wieder und tun dasselbe. Eines Tages sagte der Mann zu mir: ‚es tut mir leid, aber wir verstehen es nicht, was ihr uns vorgelesen und beigebracht habt, doch wir wissen, dass die Katholiken stets bereit sind den Mitmenschen zu helfen und arme Menschen, wie uns, zu lieben. Die anderen Menschen lieben die Reichen und meiden uns Arme, aber ihr seid anders. Erklärt uns noch einmal, wie ihr das bei der Katechese gemeint habt’. Heute sind beide getauft, wie die meisten Einwohner des Dorfes. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig das lebendige Zeugnis ist. Diese Mann kommt heute auf dem Fahrrad in die umliegenden Pfarreien (und legt dabei mindestens 50 Kilometer zurück), um an der heiligen Messe und an den Katecheseveranstaltungen teilzunehmen und nimmt dann die Kommunion für seine Frau mit nach Hause. Wir haben unserer Evangelisierungsgruppen deshalb umbenannt in „Gruppen der Nächstenliebe“.“
Die Pfarrei Xi Liu Lin hat 3.600 Gläubige und 6 Kirchen. Die Erzdiözese Tai Yuan war einst eine Mission der Franziskaner. Wie aus dem „Guide to the Catholic Church in China 2004“ hervorgeht hat die Erzdiözese heute 25 Pfarrgemeinden und rund 90 Kirchen und Kapellen. Es gibt rund 70.000 Katholiken, 45 Priester, 30 Schwester und 47 Seminaristen. Außerdem gibt es in der Diözese 2 Marienwallfahrtsorte. (Fidesdienst, 05/10/2006 - 37 Zeilen, 348 Worte)


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