AFRIKA/SAMBIA - Kirchen im Vorfeld der Wahlen in Sambia: „Wählt Kandidaten, die den Mut zur Wahrheit, Interesse an den Fragen der Justiz und des Friedens haben und sich mit einem besonderen Augemerk für die Armen für das Gemeinwohl einsetzen“

Donnerstag, 28 September 2006

Lusaka (Fidesdienst) - In Sambia finden am heutigen 28. September gleichzeitig die Präsidentschafts- und Parlaments- und Kommunalwahlen statt. Insgesamt sollen 4 Millionen Menschen an dem Urnengang teilnehmen.
„Der Donnerstag, der 28. September 2006 ist zweifelsohne ein wichtiges Datum für das ganze Land“, heißt es im „Malawi Newsletter“ der Monfortaner, der dem Fidesdienst vorliegt. Auf das Präsidentenamt haben folgende drei Kandidaten Aussicht: Levy Mwanawasa, amtierendes Staatsoberhaupt, Parteisekretär des „Movement for Multiparty Democracy“ (MMD). Der amtierende Präsident ließ sich letztes Jahr nach einem Schlaganfall in England behandeln und hat sich rasch erholt, wobei während der Wahlkampagne oft auf den Gesundheitszustand des Präsidenten angespielt wurde. Sollte der Präsident nach der Wahl einen Rückfall erleiden müssten Neuwahlen anberaumt werden, da die Nachfolge des stellvertretenden Staatsoberhaupts nicht vorgesehen ist.
Michael Sata, führendes Mitglied der „Patriotic Front“ führte einen populistisch geprägten Wahlkampf mit patriotischen Zügen und betonte vor allem, dass chinesische und indische Zuwanderer den Reichtum aus dem afrikanischen Land ausführten. Der Dritte Kandidat ist Hakainde Hichilema, auch HH genannt, ein erfahrener Unternehmer an der Spitze der „United Democratic Alliance“, in der sich drei Parteien zusammenschließen, die auf den Sieg ihres gemeinsamen Kandidaten aus dem Süden des Landes hoffen. Er wirft der MMD des amtierenden Präsidenten Mwanawas vor, er habe Sambia zu einem der ärmsten Länder der Welt gemacht.
Die Parteien warben auch in den entferntesten Dörfern in den Wäldern um die Gunst der Wähler: in den Supermärkten sind die Plakate der verschiedenen Parteien aufgehängt und Wahlprogramme ausgelegt, die von Interessierten eingesehen werden können. „Es werden viele Versprechen gemacht, und es handelt sich dabei um Versprechen, die vorwiegend den Wählern Vorteile bringen sollen, die in den Städten wohnen. Dabei leben in Sambia nur 15% der Bevölkerung in den großen Städten und in den Hüttensiedlungen am Stadtrand. Rund 50% der Bevölkerung lebte in den Satellitenstädten, die rund um die Bergwerken im Norden von Cooperbelt in der Nähe der Bergwerksregion Katanga in der Demokratischen Republik Kongo, wo ebenfalls der Termin für die Stichwahl der Präsidentschaftswahlen bevorstehen“, heißt es im „Malawi Newsletter“.
In Sambia haben sich insbesondere die Kirchen dafür eingesetzt, dass die Wähler auf den bevorstehenden Urnengang vorbereitet wurden. Die Sambische Bischofskonferenz (Zambian Episcopal Conference, ZEC) und der Rat der Kirchen in Sambia (Council of Churches in Zambia, CCZ) sowie die Evangelical Fellowship of Zambia (EFZ) gaben für die Stimmabgabe folgende Kriterien vor, die der Kandidat erfüllen sollte: Kompetenz, Mut zur Wahrzeit, Interesse an den Fragen der Justiz und des Friedens, Augemerk für die Armen für das Gemeinwohl. (LM) (Fidesdienst, 28/09/2006 - 39 Zeilen, 446 Worte)


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