Archdiocese of Yangon
Yangon (Fides) – In Myanmar, das seit über vier Jahren von einem Bürgerkrieg heimgesucht wird, bleibt die Präsenz und Lebenskraft des Apostolats der Ordensleute, die als authentische Missionare der Hoffnung wirken, weiterhin bedeutend. Dies wurde bei den Feierlichkeiten zum Jubiläum des geweihten Lebens deutlich, zu denen in verschiedenen Diözesen geweihte Männer und Frauen zusammenkamen, um gemeinsam zu beten und ihr Engagement für ihre Mission zu erneuern: Die burmesische Bevölkerung in all ihren verschiedenen Realitäten und Lebenssituationen brachte den Ordensleuten ihre tiefe Dankbarkeit für ihr Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe in allen Teilen des Landes zum Ausdruck.
Über 200 Ordensleute versammelten sich am 8. Oktober 2025 zur gemeinsamen Heilig-Jahr-Feier in der Marienkathedrale in Yangon, vertrauten sich dem Herrn an und erneuerten ihre Mission der Hoffnung für ein Land, das mit Leid, Gewalt und Schwierigkeiten konfrontiert ist. Im Rahmen der Veranstaltung kamen Vertreter von 20 verschiedene Kongregationen aus der gesamten Erzdiözese Yangon unter dem Motto „Dankbarkeit, Begeisterung und Hoffnung” zusammen.
Der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Bo, erinnerte an die Worte von Johannes Paul II. während des Großen Jubiläums 2000 und betonte, dass „jedes Jubiläum drei wichtige Haltungen erfordert: Dankbarkeit für die Vergangenheit, Begeisterung für die Gegenwart und Hoffnung für die Zukunft“. Dankbarkeit sei ein Zeichen der Heiligkeit: „Ein dankbarer Mensch ist ein heiliger Mensch“, erklärte er. „Wir sind Gott dankbar für das Leben, für unsere Berufung und für die Inspiration unserer Gründer”. Zum zweiten Punkt ermutigte der Kardinal die Ordensleute, den gegenwärtigen Moment, der „immer ein Geschenk ist“, mit Freude zu leben. Schließlich forderte er alle auf, mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken, insbesondere in einem Kontext, der von Unsicherheit und Negativität geprägt ist: „Auch in Momenten der Entmutigung sind wir aufgerufen, vertrauensvoll zu warten, mit den Psalmen zu beten und Hoffnung in Einfachheit, Demut und Sanftmut zu finden.“
Der Dominikanerpater Philip Soreh (OP) sprach anschließend über das geweihte Leben als „Leben des Brückenbaus“ und ging dabei auch auf die Herausforderungen ein, die moderne Technologien und künstliche Intelligenz mit sich bringen, wobei er „den unersetzlichen Wert der menschlichen Gemeinschaft“ hervorhob. Im Rahmen eines darauf folgenden Erfahrungsaustausches berichteten die verschiedenen Ordensgemeinschaften (allein in Yangon gibt es 42 davon) über ihre Charismen und Dienste, die von Bildung über Gesundheitsversorgung bis hin zu anderen sozialen Werken reichen.
In einem anderen schwierigen Kontext, in der Diözese Pyay im Bundesstaat Rakhine im Westen Myanmars, waren etwa 50 Ordensfrauen zusammengekommen, die am 8. Oktober an einem Gottesdienst mit Bischof Peter Tin Way in einer Einrichtung der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau (RNDM) teilnahmen.
Bei der Eucharistiefeier im Auditorium der Schule des Heiligen Herzens war auch Prälat Andrea Ferrante, Geschäftsträger der Apostolischen Nuntiatur in Myanmar, anwesend, der die Predigt hielt, in der er sich mit folgenden Worten an die Anwesenden wandte: „Wir leben in schwierigen Zeiten und Zeiten großen Leidens in der Welt. Die größte Herausforderung ist der Verlust des Glaubens und des Vertrauens in Gott. Die Männer und Frauen dieser Generation haben ein großes Bedürfnis, dem Herrn und seiner befreienden Botschaft der Erlösung zu begegnen. Seit ich in Myanmar bin, durfte ich Ihren Glauben, Ihren Mut, Ihre Liebe zu Christus und zur Kirche und Ihre großzügige Hingabe im Dienst an den Armen, Kranken, Kindern und Jugendlichen im Namen Christi kennenlernen. In dieser Feier gedenken wir der Missionare, die ihre Entscheidung für die Treue zu Christus mit ihrem Blut bezahlt haben.“
„Ihr seid nicht dazu berufen, die Lösung für alle Probleme zu finden“, erklärte der Vatikanvertreter, „sondern in der Welt präsent zu sein, um Frieden zu stiften und unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, in Würde und Menschlichkeit zu leben. Wir sind auf unserem Weg nicht allein“. Es gebe „die Gewissheit des Versprechens, das Jesus seinen Jüngern gegeben hat: ‚Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen‘ (Joh 14,18), und dies schenkt uns das Vertrauen, das Geschenk der Brüder und Schwestern anzunehmen und willkommen zu heißen.“
Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Treffen mit allen Ordensleuten statt, bei dem Prälat Ferrante die Anwesenden im Namen von Papst Leo XIV. begrüßte und ihnen für ihren Einsatz und ihren apostolischen Eifer bei der Evangelisierung durch Schulen, Aufnahmezentren für Kinder und Jugendliche, Krankenpflege und andere soziale Werke dankte. All diese Werke seien besonders wertvoll in einer Zeit, in der in verschiedenen Regionen Myanmars aufgrund der Kämpfe selbst die minimalen öffentlichen Sozialdienste unterbrochen sind.
An der Feier nahmen auch Vertreter anderer christlicher Konfessionen und buddhistische Vertreter teil. Die Ordensleute und Ordensschwestern setzten das Treffen mit zwei Tagen der Vertiefung und des Austauschs über ihre Charismen und ihre Mission fort.
(PA) (Fides 10/10/2025)