Von Gianni Valente
Peking (Fides) – Am Fest des Heiligen Namens Mariens (12. September) begann um 9 Uhr morgens die Zeremonie zur offiziellen Amtseinführung von Joseph Ma Yan'en als Weihbischof der neuen Diözese Zhangjiakou in der chinesischen Provinz Hebei. Damit wurde das Bischofsamt von Bischof Ma durch die chinesischen Behörden offiziell anerkannt, die bisher sein zuvor in der Diözese Xiwanzi ausgeübtes bischöfliches Amt nicht anerkannt hatten.
Wie das chinesische kirchliche Informationsportal xinde.org berichtet, fand die Amtseinführungszeremonie, die in der Kathedrale von Zhangjiakou mit Zustimmung des Provinzkomitees für katholische Religionsangelegenheiten von Hebei statt.
Die Zeremonie wurde von Joseph Wang Zhengui geleitet, der vor zwei Tagen, am Mittwoch, dem 10. September, zum Bischof der Diözese Zhangjiakou geweiht worden war (vgl. Fides 10/9/2025). Der Priester Yang Yu verlas das Schreiben, in dem das „Kollegium” der chinesischen katholischen Bischöfe die Ernennung genehmigte.
Während der Amtseinführungszeremonie – so berichten chinesische kirchliche Medien – verpflichtete sich Bischof Joseph Ma Yan'en, die Verfassung und die Gesetze des Staates zu achten, die nationale Einheit und die soziale Harmonie zu unterstützen, sowohl das Land als auch die Kirche zu lieben und den Weg der „Sinisierung” des Katholizismus in China fortzusetzen.
Nach der Zeremonie wurde die Eucharistiefeier unter dem Vorsitz von Bischof Joseph Wang Zhengui und in Konzelebration mit Bischof Joseph Ma Yan'en gefeiert. An der Feier nahmen über 150 Personen teil, darunter Priester, Ordensschwestern und katholische Laien aus der Diözese Zhangjiakou.
Joseph Ma Yan'en wurde am 15. Januar 1960 in Baoding (Provinz Hebei) geboren und am 20. Oktober 1985 zum Priester geweiht und in die Apostolische Präfektur Yixian inkardiniert, wo er das Amt des Generalvikars bekleidete. Am 20. Dezember 2010 empfing er die Bischofsweihe. Am 30. Januar 2013 wurde er zum Bischof von Xiwanzi ernannt, wo er sein Amt am 28. März desselben Jahres antrat. Am 8. Juli dieses Jahres wurde die Diözese von Papst Leo XIV. aufgehoben wurde.
Ebenfalls am 12. September fand in der Kathedrale von Zhangjiakou eine weitere Zeremonie statt, bei der die politischen Behörden auch die bischöfliche Würde von Augostinus Cui Tai, emeritierter Bischof von Xuanhua, einer Diözese, die ebenfalls am 8. Juli von Papst Leo aufgehoben wurde, anerkannten.
Während der Zeremonie, an der etwa fünfzig Personen teilnahmen, wurde auch das Genehmigungsschreiben der chinesischen Bischofskonferenz verlesen. Bischof Cui hielt betonte in seine Ansprache, dass er sich bereit erklärte, für das Wohl der Kirche und des Landes zu arbeiten und den Weg der „Sinisierung” des Katholizismus in China fortzusetzen. Auch Bischof Joseph Wang Zhengui hielt eine kurze Ansprache.
Mit den beiden heutigen Feierlichkeiten ist der Prozess abgeschlossen, der zur Neugestaltung der kirchlichen Struktur in den Gebieten von Hebei geführt hat, wo Papst Pius XII. 1946 die Diözesen Xuanhua und Xiwanzi gegründet hatte. Dies entspricht dem zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China in einem vorläufigen Abkommen vereinbarten Vorgehen.
Am vergangenen 8. Juli hatte Papst Leo die Diözesen Xuanhua und Xiwanzi aufgehoben und gleichzeitig die neue Diözese Zhangjiakou errichtet. Diese Entscheidung wurde – wie in der offiziellen Erklärung des Heiligen Stuhls zur Aufebung und Errichtung der genannten Diözesen dargelegt – „in dem Wunsch getroffen, die Seelsorge für die Herde des Herrn zu fördern und sich wirksamer um ihr geistliches Wohl zu kümmern”.
Die auf Initiative des Papstes vorgenommene Neugliederung der Gebiete entspricht auch den Forderungen der politischen Instanzen, die darauf drängen, die Grenzen der kirchlichen Bezirke mit denen der zivilen Verwaltungsbezirke in Einklang zu bringen, die in den letzten Jahrzehnten auf Betreiben der Regierung geändert wurden.
In diesem Prozess der Annäherung zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden verliefen die Schritte einvernehmlich, ohne dass es zu einseitigen Initiativen kam. Dabei wird berücksichtigt, dass eine Diözese mit Zustimmung und auf Anordnung des Papstes gegründet, aufgehoben, in ihren Grenzen verändert oder mit anderen Diözesen zusammengelegt werden kann.
Im Übrigen scheint die Tendenz, die Konfiguration der kirchlichen Bezirke mit der der politisch-administrativen Einteilung in Einklang zu bringen, eine konstante und traditionell vorherrschende Ausrichtung in den Entscheidungen des Heiligen Stuhls und der Ortskirchen zu sein.
Es sei auch daran erinnert, dass bereits das Konzil der Kirche von China, das 1924 in Shanghai stattfand, in einem seiner an den Heiligen Stuhl gerichteten „Vota” die Forderung nach einer neuen Aufteilung der kirchlichen Regionen und Bezirke zum Ausdruck gebracht hatte, um sie – soweit möglich – an die Aufteilung der damaligen zivilen Provinzen in China anzupassen.
In jüngerer Zeitfolgte Papst Franziskus dieser Linie, als er am 28. Oktober 2024 zunächst die Diözese Fenyang aufhob (die im April 1946 von Papst Pius XII. gegründet worden war und seit dem 2. Januar 2023, mit dem Tod des 96-jährigen Bischofs Giovanni Huo Cheng vakant geblieben war) und gleichzeitig die neue Diözese Lüliang errichtet, deren pastorale Leitung er Anton Ji Waizhong anvertraute, der am selben Tag zum Bischof der neuen Diözese ernannt und am 20. Januar 2025 zum Bischof geweiht wurde.
Zhangjiakou: Erste Schritte eines „gemeinsamen Weges”
An die Spitze der neuen Diözese Zhangjiakou, die Papst Leo am 8. Juli dieses Jahres errichtet hat, wurde Joseph Wang Zhengui als erster Bischof berufen, der ebenfalls am 8. Juli von Papst Leo ernannt wurde, nachdem der Papst seine Kandidatur „im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China” gebilligt hatte. Joseph Wang Zhengui wurde am 10. September zum Bischof von Zhangjiakou geweiht (vgl. Fides 10/9/2025).
Es blieb noch die Frage der beiden Bischöfe zu klären, die an der Spitze der beiden aufgelösten Diözesen standen, Agostus Cui Tai (75) und Joseph Ma Yan’en (65). Beide hatten ihre Bischofsweihe vor der Unterzeichnung des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China über die Ernennung chinesischer Bischöfe empfangen. Joseph Ma war 2010 zum Bischof geweiht worden. Augustinus Cui war 2013 zum Bischof geweiht worden. Aber keiner der beiden Bischöfe war in seinem bischöflichen Amt von den politischen Behörden und ihren Apparaten anerkannt worden.
Nun werden das Amt und die bischöfliche Würde von Ma Yan'en (Weihbischof von Zhangjiacou) und Cui Tai (emeritierter Bischof aufgrund des Erreichens der Altersgrenze) auch von den zivilen Behörden anerkannt. Die in den Medien bislang vorherrschende Bezeichnung „illegale Bischöfe” trifft auf sie nicht mehr zu.
Die Ereignisse der letzten Tage in Zhangjiakou sind, wie der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, in einer heute veröffentlichten Erklärung betonte, „das Ergebnis des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden” und „stellen einen wichtigen Schritt auf dem gemeinsamen Weg der neuen Diözese dar”.
(Fides 12/9/2025)