AFRIKA/KENIA - “Saba Saba Day”: Erneut Tote bei Protesten

Mittwoch, 9 Juli 2025

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Nairobi (Fides) - Am gestrigen Dienstag, den 8. Juli, verzeichnete die Kenianische Menschenrechtskommission (KHRC) insgesamt 31 Tote und 107 Verletzte bei den Demonstrationen, die am 7. Juli anlässlich des Jahrestages des „Saba Saba Day“ stattgefunden hatten, der Massendemonstration, die 1990 nach Jahren der authoritären Regierung des damaligen Präsidenten Daniel Arap Moi die Rückkehr zur Mehrparteiendemokratie forderte. Die Polizeikräfte versuchten in verschiedenen Teilen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Nairobi, die Demonstranten einzuschüchtern. Nach den Protesten gegen ein neues Steuergesetz im vergangenen Jahr gingen nun erneut vor allem junge Kenianer auf die Straße, um eine bessere Regierungsführung zu fordern.

Nach Angaben der lokalen Presse wurde dabei auch gegen Polizeigewalt und Korruption protestiert, wobei auch der Rücktritt von Präsident William Ruto gefordert wurde.

Der Gouverneur von Trans-Nzoia, George Natembeya, sagte, die Regierung habe sich gegenüber den Forderungen der Kenianer taub gestellt und sich durch den übermäßigen Einsatz von Polizeigewalt geschützt. Er kritisierte die Regierung von Präsident William Ruto, die er beschuldigte, von kommerziellen Interessen geleitet zu werden, und forderte ein Ende der Interessenkonflikte auf höchster Regierungsebene, die er als tiefgreifend bezeichnete.

"Wir haben diesem Land großes Unrecht angetan“, so Natembeya, „Wir sollten nicht dort sein, wo wir jetzt sind, mit einer Arbeitslosigkeit von fast 60 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, in Kenia ein Leben ohne Arbeit zu führen, sind sehr real", sagte er nach den blutigen Protesten. "Und das ist es, worüber die jungen Leute sprechen. Wir nehmen das sehr oberflächlich und denken, wir sind sicher, weil wir Anführer sind."

In den vergangenen Monaten hatte auch der Bischofs von Eldoret, Dominic Kimengich, das alarmierende Ausmaß der Korruption im Land beklagt (vgl. Fides 16/4/2025).
(AP) (Fides 9/7/2025)


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