Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Wuhan (Fides) - Das Institut für Philosophie (School of Philosophy) der Chinesischen Staatlichen Universität „Huazhong University of Science and Technology“ (HUST) in der Stadt Wuhan, Hauptstadt der Provinz Hubei, wird im Juni einen feierlichen akademischen Akt veranstalten, um den heiligen Thomas von Aquin (1225 - 1274) zu ehren. Anlass ist der 800. Geburtstag des "Giganten der Philosophie". In der Einladung heißt es, dass Thomas von Aquin "eine wichtige historische Position in der Geschichte der westlichen Philosophie einnimmt; er ist der größte Lehrer aller Philosophien. Anlässlich des 800. Geburtstages des Weisen und in einem Geist der Ehrfurcht" vor Aquin werden das 5. Nationale Forum für mittelalterliche Philosophie und die Jahrestagung 2024 des Fachausschusses für mittelalterliche Philosophie des Nationalen Instituts für Philosophie stattfinden.
Das Forum soll einen vertieften Überblick über die Ergebnisse historischer Studien geben, die auch die zeitgenössische Entwicklung der Philosophie des Heiligen Thomas von Aquin untersuchen, und eine breitere Diskussion über den Beitrag der mittelalterlichen Philosophie im Kontext des Multikulturalismus eröffnen.
Das Forum wird sich nicht nur mit den theoretischen Ursprüngen, den Beiträgen der Gelehrten und dem Weg der Philosophie des Heiligen Thomas von Aquin befassen, sondern auch mit den Inhalten der patristischen Philosophie, der jüdischen Philosophie, der arabischen Philosophie und der byzantinischen Philosophie, wobei auch die Entwicklung der Scholastik und die Wechselwirkung all dieser Philosophien mit der modernen Philosophie eingehend untersucht werden.
Die Zeit des heiligen Thomas von Aquin, des großen Theologen und Kirchenlehrers, fiel in China mit der letzten Periode der Song-Dynastie (960 - 1279) zusammen, einer Zeit in der chinesischen Geschichte, in der die chinesische Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft blühten. Diese Zeit war durch relative politische Aufklärung, landwirtschaftliche Entwicklung, wirtschaftlichen und städtischen Wohlstand und sozialen Wandel gekennzeichnet. Die Wiederbelebung des Konfuzianismus führte zur Bildung von Denkschulen, zur raschen Entwicklung von Wissenschaft und Technik, sogar zur Blüte der Song-Dichtung und zu hohen Errungenschaften in der Kunst der Kalligraphie und Malerei. Mehrere westliche Historiker betrachten die Zeit der Song-Dynastie auch als die Ära der "chinesischen Renaissance".
(NZ) (Fides 22/1/2024)
