AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Alarm Kindersterblichkeit: Be der Hälfte der insgesamt 1.200 Todesfälle, die in der Demokratischen Republik Kongo täglich registriert werden, handelt es sich um Kinder

Mittwoch, 26 Juli 2006

Rom (Fidesdienst) - Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den drei Ländern auf der Welt mit der höchsten Kindersterblichkeitsrate. In dem afrikanischen land sterben jedes Jahr mehr Kinder als in China, obwohl dort dreiundzwanzig Mal so viele Menschenleben.
Die Ursachen für die hohe Kindersterblichkeit in der Demokratischen Republik Kongo sind vielfältig: Krieg, Hunger, Krankheiten. Jeden Tag sterben über 600 Kinder unter den insgesamt unschuldigen 1.200 Opfern des Kriegs und der Gewalt, die das zentralafrikanische Land seit fast zehn Jahren erschüttern. Ein Drittel der einjährigen Kinder ist nicht gegen Windpocken geimpft und 31% der Kinder im Alter unter fünf Jahren leiden an Untergewicht.
Dies geht aus dem Bericht des Kinderhilfswerks UNICEF „Alarm Kindheit“ hervor, der in London präsentiert wurde.
Alle sechs Monate sterben bei den Auseinandersetzungen zwischen Armee und Milizen, insbesondere im Osten des Landes mehr Menschen als bei dem Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004. Nach Schätzungen kamen bisher insgesamt rund 4 Millionen Menschen ums Leben. Es handelt sich um „eine der grausamsten humanitären Krisen der Welt“, heißt es im Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen.
Doch in dem afrikanischen Land, wo in Kürze die ersten freien und demokratischen Wahlen seit über 40 Jahren stattfinden und das 32 Jahre lang unter einer Diktatur lebte und in den 90er Jahre zwei Kriege über sich ergehen lassen musste, töten nicht nur Waffen, sondern auch Hunger und Krankheiten, da die Menschen infolge der Gefechte aus ihren Wohnungen fliehen müssen und die instabile Lage ihnen den Zugang zu Hilfsprogrammen und einer grundlegenden Gesundheitsversorgung verwehrt. Damit weiterhin Nothilfe geleistet werden kann, die auch Kinder umfassen soll, die in den Städten des Landes auf der Straße leben oder in Bergwerken arbeiten müssen, lancierte UNICEF einen Spendenaufruf in Höhe von 93,67 Millionen Dollar für das Jahr 2006. Bisher fehlen noch 62% der notwendigen Mittel. (AP) (Fidesdienst, 26/07/2006 - 35 Zeilen, 328 Worte)


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