EUROPA/ITALIEN - Der “fliegende Bischof” zur Bewahrung der Schöpfung: “Wir brauchen einen Paradigmenwechsel”

Freitag, 15 September 2023

Rom (Fides) - "Wenn man heute den Schrei der Armen und der Erde hört und die Zerstörung der Natur, der Flüsse, das zunehmende Verschwinden der Artenvielfalt, den ungezügelten Verbrauch fossiler Brennstoffe, die Zerstörung der Wälder, die die Temperaturen in die Höhe treiben und Dürren verursachen, vor Augen hat, ist da noch Platz für Lob?", fragt sich Schwester Ruth del Pilar Mora von den Töchtern Mariens, Hilfe der Christen (Maria-Hilf-Schwestern oder Don Bosco Schwestern), Generalrätin ihres Ordens für die Missionen, im Rahmen einer Reihe von Online-Treffen auf kontinentaler Ebene für die Don Bosco Missionsschwestern und die Provinzkoordinatorinnen der Missionen der Salesianer Don Boscos, die sich mit dem Thema der ganzheitlichen Ökologie befassten. Zum Thema "Ich und Mutter Erde, das Meer und das Klima" sprach Bischof Luciano Capelli (SDB) der bis Juni 2023 die Diözese Gizo auf den Salomonen leitete.
"Wir müssen den Mächtigen helfen, ihr Gewissen zu benutzen. Die Kirche muss ihnen helfen zu verstehen, dass sie aufhören müssen, sich wie die Besitzer der Güter der Erde zu verhalten und sie auszubeuten", sagte der Bischof, der auch als "fliegender Bischof" bekannt ist, da er um seine Diözese am Ende der Welt zu bereisen, begonnen hat, sich in einem kleinen Amphibienflugzeug fortzubewegen.
Ausgehend von seiner persönlichen Erfahrung, ruft Bischof Capelli zu einer Bekehrung des Herzens auf und lädt die Teilnehmerinnen des Treffens ein "zu einem starken kulturellen und erzieherischen Wandel, einem echten Paradigmenwechsel, der etwas Wirklichkeit werden lässt, dem alle zustimmen“. „Die Erde ist wie eine Schwester und so schön wie eine Mutter, die uns in ihre Arme schließt. Wir können alle gemeinsam als Werkzeuge Gottes zur Heilung beitragen", betonte er.
"Es liegt an mir, es liegt an euch, es liegt an uns allen, denen das Schicksal der Schöpfung am Herzen liegt", bekräftigt Schwester Ruth. Man müsse den eigenen Lebensstil ändern und man dürfe nicht mehr „als Herren der Schöpfung“ auftreten, die diese ausbeuten, sondern als deren „Verwalter, die sich um die Zukunft des Planeten kümmern und dafür verantwortlich sind“.
Rund 350 Don-Bosco-Schwestern aus der ganzen Welt nahmen an dem Online-Treffen teil, darunter ganze Gemeinschaften, die diese Gelegenheit nutzten, um ihre missionarische Leidenschaft, ihr Gefühl der Zugehörigkeit zum Institut und ihre Gemeinschaft mit allen Schwestern zu teilen, um gemeinsam den Planeten als Heimat und die Menschheit als Personen zu betrachten, die in einem gemeinsamen Haus leben und sich um die Natur kümmern, die Teil des Lebens ist.
In der Diözese Gizo stellen die Katholiken rund 10 Prozent der Bevölkerung mit insgesamt 15.000 Gläubigen.
(AP) (Fides 15/9/2023)


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