ASIEN/PHILIPPINEN - Kommission für Indigenenpastoral setzt sich auf der Insel Boracay für Schutz und Landrechte der Ati ein

Mittwoch, 7 Juni 2023 eingeborene  

Boracay (Fides) – Für den Schutz des Ati-Volkes und seiner Landrechte setzt sich die bischöfliche Kommission für indigene Völker auf der Insel Boracay ein. Boracay ist eine der bekanntesten Inseln des philippinischen Archipels, die zu den großen internationalen Touristenattraktionen gehört und wegen ihrer natürlichen Schönheit, ihrer Strände und ihres kristallklaren Wassers beliebt ist.
Die touristische Entwicklung und der Bau von Unterkünften hat dazu geführt, dass die Ureinwohner der Insel, die ursprünglich auf Boracay lebten heute nach und nach ihres angestammten Landes beraubt wurden. In den letzten Jahren haben die Ati, die kein Land und keine Überlebensmöglichkeit mehr haben, damit begonnen, auszuwandern und die Insel zu verlassen.
Darüber hinaus kam es in den letzten Jahren zu Landstreitigkeiten über die Eigentumsurkunden, die den Ati in Boracay 2018 von der Regierung zugewiesen wurden: Dieses Eigentum wird von öffentlichen und privaten Investoren in Frage gestellt. Die Bischöfliche Kommission für indigene Völker hat nun im Namen der Ati einen Appell veröffentlicht, in dem sie erklärt, dass "die Eigentumsurkunden für das Land der Ati gültig und rechtmäßig sind", und fordert, dass sie respektiert werden.
"Die Ati sind die rechtmäßigen Eigentümer dieses Landes", so Bischof Jose Corazon Talaoc von der bischöflichen Kommission für indigene Völker auf den Visayas-Inseln in den zentralen Philippinen, zu denen Boracay gehört, und forderte dazu auf, Land und Leben der Ureinwohner zu schützen. Die Kommission appelliert insbesondere an das Ministerium für Agrarreform und an die staatlichen Institutionen, die die Entwicklungspläne privater Unternehmen auf der berühmten Touristeninsel regulieren.
Die indigene Bevölkerung läuft auch Gefahr, das Land zu verlieren, das ihnen 2018 von der Regierung zugewiesen wurde, weil es angeblich "für die Landwirtschaft ungeeignet" sei: Diese Anschuldigungen erweisen sich jedoch nach Ansicht vieler als fadenscheinig. Tatsächlich bewirtschaften viele Mitglieder der Ati-Gemeinschaften derzeit das ihnen zugewiesene Land und "produzieren landwirtschaftliche Erzeugnisse, die ihre Lebensgrundlage bilden", stellt die Kommission fest, die die Forderung der indigenen Bevölkerung nach Gerechtigkeit aufgreift und der Regierung zur Kenntnis bringt.
Die Ati sind hauptsächlich auf den Inseln Boracay, Panay und Negros beheimatet. Um sie vor der rasanten Entwicklung der Insel Boracay zu schützen, übertrug ihnen die philippinische Regierung 2018 Landtitel für 3,2 Hektar, etwa 1 % der Gesamtfläche der Insel, die nun durch neue Bauprojekte in Frage gestellt werden. Die indigene Bevölkerung ist mit den Problemen von Armut und mangelnder Bildung konfrontiert und leidet unter sozialer Diskriminierung auf der Insel. In den letzten Jahren hat die philippinische Regierung deshalb auch Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Beschäftigungsquote und die Entwicklung der Ati durch Stipendien und gezielte Berufsausbildung zu fördern.
(PA) (Fides 7/6/2023)


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