AFRIKA/NIGER - Missionar berichtet aus Niamey: Während der Fastenmonat Ramandan zu Ende geht, leben viele illegale Flüchtlinge im Land

Montag, 24 April 2023 migranten   islam  

Niamey (Fides) - "Es gibt kaum Verkehr in der Stadt, weil wir das Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan feiern", so der italienischen Missionars Pater Mauro Armanino von der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA) aus Niamey, der Hauptstadt von Niger, gegenüber Fides.
„In diesen Tagen herrschen Temperaturen um 42 und 43 Grad im Schatten, während in der Hauptstadt 44 Grad erwartet werden. Am Eid-al-Fitr wird das Fastenbrechen gefeiert. Nach Gebet und Glaubensbekenntnis beginnt das Fest, das in manchen Gegenden drei Tage dauert. Es folgen Almosengaben für die Armen, Glückwünsche an die Glaubensbrüder und Geschenke und die Menschen tragen Festtagskleidung“, so Pater Armanino.
Während des gesamten Fastenmonats Ramadan wurden nach dem Abendgebet in den Moscheen Lebensmittel an die Armen verteilt. Viele Obdachlose, Vertriebene und Migranten machten von dieser besonderen Form der rituellen Solidarität Gebrauch. „Nachdem sie ihr Herkunftsland verlassen haben Migrantenidentitäten und halten sich oft werden dann als irreguläre Flüchtlinge im Land auf, weil sie nicht bereit sind, eine Identität gedruckten Dokumenten anzuvertrauen", so der Missionar weiter.
„Tausende von Migranten", schreibt Pater Armanino, "stecken in Niger an der Grenze zu Algerien fest". Aber auch anderswo werden sie in den Einrichtungen der Internationalen Organisation für Migration und in den zahlreichen Busbahnhöfen untergebracht. "Letztere bieten ihnen eine Unterkunft für ein paar Tage und ein Minimum an Trinkwasser und Hygiene, unter der Bedingung, dass sie sich so unsichtbar wie möglich machen. Und so wird unsere Identität nach und nach von Situationen, Gesprächspartnern und den unberechenbaren Jahreszeiten des Lebens geformt“, berichtet der Missionar.
Von hier aus erscheine das Europa, von dem viele Migranten träumen, noch näher und gleichzeitig weiter entfernt, wie eine Fata Morgana…. Was auf dieser Seite der Welt mit den Migranten geschehe, sei nichts weiter als ein "Nebeneffekt" der europäischen Politik zur Steuerung der Migrationsbewegungen, so Pater Armanino. „Wenn wir weiterhin tunesische, libysche oder marokkanische Küstenwachen bezahlen, wird das Meer nur noch tödlicher. Grenzen, Auffanglager und Gründe für die Migration werden in andere Länder verlagert", betont er abschließend.
(M.A.) (Fides 24/4/2023)


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