ASIEN/INDIEN - HINDUISTISCHER LAIENVERTRETER VERURTEILT ZUSAMMEN MIT DEN BISCHÖFEN DEN FUNDAMENTALISMUS ALS „WAHRE BEDROHUNG FÜR DIE EINHEIT DES LANDES UND DEN FRIEDEN IN INDIEN"

Montag, 6 Oktober 2003

Chennai (Fidesdienst) – „Das Eindringen des hinduistischen Fundamentalismus in die Politik stellt eine reelle Gefahr für die Einheit in Indien dar“, so ein Vertreter der Hindus in Indien bei der Versammlung der Erzdiözese Chennai im südindischen Staat Tamil Nadu, der für die Einführung der „Anti-Bekehrungs-Gesetze bekannt ist, die für den Wechsel des Glaubens eine staatliche Genehmigung vorschreiben. Der Gesetzesentwurf war vor allem von hinduistischen Integralisten unterstützt worden.
Im Rahmen der Versammlung der Diözese Chennai, tagten die Mitglieder von Bewegungen und katholischen Gruppen und Verbänden. Die Versammlungsteilnehmer befassten sich insbesondere mit den Herausforderungen, denen christliche Laien in der heutigen indischen Gesellschaft gegenüber stehen.
Unter den Rednern war auch der Vertreter der hinduistischen Bewegung für die Einheit des Volkes, Herr Siriam, der mit den katholischen Bischöfen darüber übereinstimmte, dass die Verbreitung des hinduistischen Fundamentalismus im ganzen Land besorgniserregend sei.
Der hinduistische Laienvertreter bat deshalb alle, die entsprechend der Verfassung des Landes ein laizistisches und säkulares Indien unterstützen, „sich zu vereinen und unter den Menschen die Bewusstseinsbildung zu fördern“. Man müsse antisäkulare Gesetze bekämpfen, die die Einheit des Volkes bedrohen und zur Verbreitung von Hass und Ungerechtigkeit im Land beitragen.
An der Versammlung nahm als Vertreter des Menschenrechts-Forums auch T.S.S.Mani teil, der vor allem die zunehmende Distanz zwischen den reichen Ländern und den südlichen Ländern hinwies: „Die internationale Politik schafft jene Armut, unter der viele Länder und Völker auf der ganzen Welt leiden. Und von diesem Leid sind vor allem die normalen Bürger betroffen.“ (PA) (Fidesdienst, 6/10/2003 – 28 Zeilen, 266 Worte)


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