AFRIKA/MALAWI - Zivilgesellschaft protestiert gegen Korruption und Straffreiheit

Donnerstag, 27 Oktober 2022 korruption   bischöfe   zivilgesellschaft  

Lilongwe (Fides) - In den wichtigsten Städten Malawis, darunter Blantyre und Zomba, sind Demonstranten auf die Straße gegangen, um gegen Korruption und die steigenden Kosten für die Grundversorgung zu protestieren. Zu den Demonstrationen gegen das Vorgehen der Regierung hat die zivilgesellschaftliche Aktivistengruppe „Action Against Impunity“ (API) aufgerufen. Am 27. Oktober sollen Protestkundgebungen in Blantyre und Zomba und am 28. Oktober in der Hauptstadt Lilongwe stattfinden, wo Vertreter der Organisation Präsident Lazarus Chakwera eine Petition überreichen wollen.
API wollte die Proteste ursprünglich Mitte August abhalten, aber die Tatsache, dass Präsident Chakwera zu dieser Zeit im Ausland war, veranlasste die Spitze der Bewegung, die Kundgebungen zu verschieben.
Auch die Bischöfe von Malawi hatten in einem am vergangenen 10. Oktober veröffentlichten Kommuniqué auf die ernste Situation der Instabilität im Land hingewiesen und ihre Besorgnis über die zunehmende Korruption und das hohe Maß an Armut zum Ausdruck gebracht.
Die Katholische Bischofskonferenz Malawis weist in diesem Zusammenhang auf die Enttäuschung der Bevölkerung über die nicht eingehaltenen Wahlkampfversprechen der derzeitigen politischen Führung hin. "Wir erinnern uns mit Wehmut daran, dass wir vor etwas mehr als zwei Jahren zu den Wahlen gegangen sind und eine neue Regierung gewählt haben, und zwar auf der Grundlage dessen, was wir für glaubwürdige Wahlversprechen für ein neues Malawi hielten“, so die Bischöfe, „Leider, und das scheint das Urteil vieler Malawier zu sein, sind die viel gepriesenen Versprechen des Wandels weit davon entfernt, verwirklicht zu werden. Der tägliche Überlebenskampf wird für die große Mehrheit der Malawier wird immer intensiver"
Die Bischofskonferenz fordert die Regierung deshalb auf, neue Gesetze zur Korruptionsbekämpfung auszuarbeiten und umzusetzen, und appelliert an die Beamten, ihre Arbeit gewissenhaft zum Wohle der Allgemeinheit auszuführen. "Wir sind zutiefst beunruhigt darüber, dass einige der Verteidiger der Armen in unserem Land zu Wortführern der Mächtigen und Reichen geworden sind und die schwächsten Bürger auf der Suche nach wirtschaftlicher Gerechtigkeit allein im Dunkeln tappen lassen", schreiben sie dazu in ihrer Verlautbarung.
Vor kurzem wurde bekannt, dass Präsident Chakwera den Landwirtschaftsminister Lobin Lowe und seinen Stellvertreter Madalitso Kambauwa Wirima im Zusammenhang mit einem Skandal um die Beschaffung von Düngemitteln entlassen musste.
(L.M.) (Fides 27/10/2022)


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