AFRIKA/BURKINA FASO - Binnenflüchtlinge: Unsicherheit beeinträchtigt Durchführung von Hilfsprogrammen

Freitag, 14 Oktober 2022

Cadis

Bourzanga (Fides) – Die Stadt Bourzanga im Norden Burkina Fasos ist aufgrund der Präsenz bewaffneter Gruppen entlang der Straße schwer zu erreichen. Diese Unsicherheit beeinträchtigt auch ein Hilfsprogramm, das von der Stiftung der Kamillianer „CADIS International“ in Zusammenarbeit mit „CADIS Burkina Faso“ zur Unterstützung der Dorfbevölkerung in der Zeit nach der Pandemie initiiert wurde. Erst vor wenigen Wochen gab es einen Angriff auf einen Versorgungskonvoi auf der Straße von Djibo nach Bourzanga, bei dem mehr als 42 Zivilisten starben. Ein Teil des CADIS-Teams musste das Gebiet bereits verlassen und sich an einen sichereren Ort begeben.
"Die Situation ist seit mehreren Monaten kritisch und wir waren gezwungen, alle Reisen nach Bourzanga auszusetzen", so Pater Marius Soussago, MI, Präsident von „CADIS Burkina Faso“. Der letzte Besuch des CADIS BF-Teams vor Ort fand am 28. Oktober 2021 statt und mehrere Versuche zu einem Besuch vor Ort mussten aufgrund der sich verschlechternden allgemeinen Lage abgesagt werden (vgl. Fides 29/7/2022). "Die Bevölkerung des Dorfes, in dem sich unsere Klinik befindet, die wir in Zusammenarbeit mit den Schwestern von Sainte Marie de Torfou wiedereröffnet haben, ist in sicherere Gebiete geflüchtet. Auch das gesamte Personal des Gesundheitszentrums und die Schwesterngemeinschaft haben Bourzanga Ende April 2022 verlassen", berichtet Pater Marius.
"Obwohl die erste Phase des Projekts erfolgreich durchgeführt wurde und sich positiv auf die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung und der Binnenvertriebenen in Bourzanga ausgewirkt hat", fügte Bertrand Sawadogo, Gemeindepfarrer von Bourzanga und Projektbeauftragter vor Ort, hinzu, "müssen wir hilflos mit ansehen, wie die zweite Phase des Projekts durch die Unsicherheit gelähmt wird. Die Zahl der Vertriebenen hat sich leider vervierfacht. Wir warten auf die Rückkehr unseres lokalen Geschäftsführers, um die nächsten Schritte des Projekts zu bewerten, und wir glauben immer noch, dass einige Aktivitäten fortgesetzt werden können".
Das zweijährige Projekt, das von März 2021 bis Februar 2023 läuft, ist in erster Linie für Binnenvertriebene in der 157 km von Ouagadougou entfernten Stadt bestimmt und umfasst vor allem die gesundheitliche und psychosoziale Betreuung der vertriebenen Bevölkerung von Bourzanga, den Ausbau von Wasserversorgungsstellen und die Schaffung eines gesunden Lebensumfelds durch den Bau eines Brunnens mit Solarpumpensystem und Wasserspeicherturm sowie den Bau eines Kanals zur Wasserversorgung der Kirchengemeinde. Außerdem soll die Ernährungssicherheit der Binnenvertriebenen verbessert werden.
Obwohl die Mittel von „CADIS Burkina Faso“ im Vergleich zum Ausmaß ihrer Bedürfnisse eher bescheiden sind, sind die Einheimischen froh über den Mut, die Nähe der Mitarbeiter des Hilfswerks. "Wir hoffen, dass die Sicherheit in den Gebieten, in denen wir arbeiten, und auch in anderen Teilen des Landes zurückkehren wird. Denn dies ist erforderlich, damit wir das Projekt abschließen und Wiederaufbaumaßnahmen für die Rückkehr der Binnenflüchtlige in ihre Heimat durchführen können. All diese Projekte erfordern Mittel, die wir noch nicht haben, die wir aber der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen", so der Projektbeauftragte abschließend.
(AP) (Fides 14/10/2022)


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