ASIEN/INDONESIEN - Rosenkranzmonat: Marienwallfahrtsorte wieder gut besucht

Donnerstag, 13 Oktober 2022 marienverehrung   volksfrömmigkeit   glaube  

Jakarta (Fides) – Das Marienheiligtum „Graha Maria Annai Velangkanni“ in der indonesischen Stadt Medan im Norden der Insel Sumatra sieht von außen aus wie ein buddhistischer Tempel mit indischen und chinesischen Elementen. Der Titel „Annai Velangkanni“ stammt aus der tamilischen Sprache und bedeutet übersetzt "Mutter von Velankanni", nach dem bekannten indischen Marienheiligtum in Tamil Nadu. Der indische Jesuit Pater James Barathaputra, der über 50 Jahre lang als Missionar in Indonesien tätig war und den Bau des Heiligtums in Medan auf den Weg brachte, wollte dort einen Ort schaffen, der für alle Kulturen und Traditionen offen ist. Die 2005 eröffnete Kirche "will die Frohe Botschaft Jesu verkünden und die Verehrung Mariens fördern. Ich dachte an einen Ort, an dem sich jeder zu Hause fühlen und bei Maria, unserer Mutter, Frieden, Trost und Heilung suchen kann", erklärte der Jesuit.
Es handelt sich um einen der malerischsten Marienwallfahrtsorte Indonesiens, der sich heute großer Beliebtheit erfreut. Die indonesischen Katholiken pflegen eine tiefe Verehrung der Muttergottes, die besonders in den Marienmonaten Mai und Oktober zum Ausdruck kommt. Marienwallfahrtsorte in den 36 indonesischen Diözesen sind seit Endes der durch die Pandemie auferlegten Einschränkungen in diesen Monaten wieder Ziel vieler Pilger, die auf dem gesamten Archipel an Wallfahrten und Besuchen von Kirchen, Heiligtümern und den nächstgelegenen Mariengrotten teilnehmen. Katholische Pfarreien, Gemeinschaften und Gruppen veranstalten solche Wallfahrten zu den wichtigsten Zentren der Marienverehrung, bei denen insbesondere auch das Rosenkranzgebet im Mittelpunkt steht.
Auf der Insel Java, der Hauptinsel des Archipels, befindet sich in Yogyakarta in (Diözese Semarang) der Marienwallfahrtsort Sendangsono mit der ältesten Lourdes-Grotte in Indonesien, die am 8. Dezember 1927 geweiht wurde. Hier wurde auch die erste Gruppe von Javanern von dem Jesuitenmissionar Pater Van Lith (SJ) getauft. Etwa 35 km südlich von Semarang, in Kerep Ambarawa steht eine 30 Meter hohen Marienstatue, die 1954 wurde die Statue anlässlich des vom Papst ausgerufenen Marianischen Jahres zum Gedenken an den Jahrestag des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis errichtet wurde. Weiter östlich liegt Poh Sarang, ein kleines, abgelegenes Dorf an den Hängen des Berges Klothok in der Region Kediri. Auch hier gibt es eine Lourdes-Grotte, die auch von Gläubigen anderer Religionen besucht wird. Neben der Mariengrotte befindet sich hier auch das 'Kleine Haus des Rosenkranzes', und auf dem Hügel versammeln sich die Katholiken der Region traditionsgemäß zum Kreuzweg. In die Diözese Bogor im Westen Javas kommen die Gläubigen auch aus Jakarta, um dort den Rosenkranz im Marienheiligtum der Unbefleckten Empfängnis am „Canadian Hill“ in der Region Banten zu beten, das 1988 von den Franziskanerinnen aus Sakabuini hier errichtet wurde, während das Marienheiligtum in Sawer Rahmat (Kuningan) in der Diözese Bandung im Jahr 1990 von der örtlichen Landbevölkerung gegründet wurde. Es ist über einen Weg mit Kreuzwegstationen erreichbar.
Auch auf der Insel Flores, dem katholischen Herzen Indonesiens, darf ein Marienwallfahrtsort nicht fehlen. In der Diözese Maumere steht in der Nähe des Dorfes Wuli Wutik auf der Spitze eines Hügels die 28 Meter hohe Statue der "Maria, Mutter aller Völker", die hier von den Passionisten neben einem Pastoralzentrum errichtet wurde. Das Dorf gehört zur Stadt Nil, was so viel wie "Licht" bedeutet. Die Gläubigen sehen in Maria "das Licht, das die Völker der Erde leitet und schützt". In Belu auf der Insel Timor steht ebenfalls eine imposante Marienstatue in einerBucht, die "Octopus Bay" genannt wird. Von hier aus können Pilger den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer bewundern und die Gläubigen halten inne, um die Wunder der Schöpfung zu betrachten und "ad Jesum per Mariam" zu gelangen, wie es der heilige Ludwig Marie Grignion de Montfort in der "Abhandlung über die wahre Verehrung der Heiligen Jungfrau" beschreibt.
(PA) (Fides 13/10/2022)


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