ASIEN/BANGLADESCH - Gebetsmeinung des Papstes für September: Katholiken beten für die Abschaffung der Todesstrafe

Dienstag, 27 September 2022 todesstrafe   menschenrechte   menschenleben  

Dhaka (Fides) – Entsprechend der Gebetsmeinung von Papst Franziskus, der für den Monat September um das Gebet für die gesetzliche Abschaffung der Todesstrafe gebeten hatte, gab es auch in den katholischen Gemeinden in Bangladesch Aufklärungs- und Gebetsinitiativen. Dieses Anliegen bringe auch die große Sorge des Papstes um die Menschheit und die Mission der Kirche zum Ausdruck und zielen darauf ab, das Gebet in konkrete Gesten zu verwandeln.
"Wir stimmen mit Papst Franziskus völlig darin überein, dass die Todesstrafe auch in Bangladesch abgeschafft werden muss. Unser Leben gehört Gott, dank ihm haben wir das Leben und nur er kann uns das Leben nehmen, niemand hat das Recht, das Leben zu nehmen", so Pfarrer Patrick Gomes, Sekretär der bischöflichen Kommission für die Einheit der Christen und interreligiösen Dialog und stellvertretender Pfarrer der Gemeinde Beneedwar-in Naogaon, gegenüber Fides. Der Priester erinnert daran, dass "niemand das Recht hat, einen Menschen zu töten, ob er nun ein Sünder oder ein Heiliger ist". "Es ist notwendig, alternative Strafen und Wege zur Todesstrafe zu finden; man könnte die Verurteilten auf einem Weg der Rehabilitation, der Reue, der Versöhnung mit dem Leben und mit den geschädigten Menschen begleiten. Gott gibt ein Herz und kann es verwandeln. Ein Herz wird durch Liebe und Fürsorge verwandelt. Von Bangladesch aus schließen wir uns nachdrücklich dem Aufruf zur Abschaffung der Todesstrafe an", sagt Pfarrer Gomes und bestätigt, dass die Katholiken des Landes gemeinsam mit dem Papst in diesem Monat für die Abschaffung der Todesstrafe beteten.
In Banglasches Bangladesch schließen sich unterdessen nicht nur Christen dem Anliegen des Papstes und auch führende Vertreter anderer Religionsgemeinschaften begrüßenden Aufruf an alle Menschen guten Willens, sich für die Abschaffung der Todesstrafe in der Welt einzusetzen.
Der Generalsekretär der Buddhistischen Föderation von Bangladesch, Bhikkhu Sunanda Priyo, sagt zum Beispiel, er stehe der Denkweise von Papst Franziskus sehr nahe: "Auch wenn jemand ein schweres Verbrechen begeht, ist es nach der Vision des Buddhismus nicht rechtmäßig, ihn zu töten. Vielmehr ist es notwendig, dem Verurteilten nahe zu sein, ihn zu beraten und mit ihm zu sprechen, damit er sich ändern kann. Wenn ein Verurteilter die Todesstrafe erhält, kann er keinen Weg der Sühne beschreiten, er kann also nicht fühlen und verstehen, was er falsch gemacht hat. Deshalb sollte nach unserer buddhistischen Auffassung die Todesstrafe weltweit abgeschafft werden“.
Der junge Hindu Sujon Roy bekräftigt, er unterstütze das Gebetsanliegen des Papstes: "Die Todesstrafe löst keine Probleme. Es ist gegen Gottes Schöpfung. Sie sollte aus unseren Rechtsvorschriften gestrichen werden".
In dem Land mit einer großen islamischen Mehrheit vertritt jedoch der Imam der Darus Salam Hussainia Moschee und Madrasa in der Hauptstadt Dhaka Mohammad Hatam, eine völlig andere Meinung: "Der Islam erlaubt die Todesstrafe gemäß dem Heiligen Koran. Die Todesstrafe kann zur Verringerung von Verbrechen beitragen, indem sie abschreckend wirkt".
In Bangladesch sind allein in den letzten sechs Monaten insgesamt 162 Menschen von Gerichten zum Tode verurteilt worden. Im Strafgesetzbuch von Bangladesch ist die Todesstrafe für 33 verschiedene Straftaten vorgesehen. Nach Angaben von Amnesty International ist die Zahl der Hinrichtungen in Bangladesch im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 60 % gestiegen.
(PA-FC) (Fides 27/09/2022)


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