AFRIKA/ANGOLA - Vorsitzeder der Bischofskonferenz zur Wahl: “Hass überwinden und Frieden und Fortschritt fördern”

Dienstag, 23 August 2022 wahlen   bischöfe  

Luanda (Fides) – „Möge das angolanische Volk am 24. August jene Reife unter Beweis stellen, die es schon zu anderen Zeiten gezeigt hat", so der Vorsitzende der angolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof José Manuel Imbamba von Saurimo, der sich auch wünscht, dass die Politiker des Landes "alle Ressentiments, allen Hass aufgeben und nicht nach der Macht um der Macht willen streben, sondern den Frieden anstreben, um den Fortschritt des angolanischen Volkes zu fördern". Der Erzbischof äußerte seinen Wunsch in einer Erklärung vor Journalisten am Ende einer von der MPLA (Volksbewegung zur Befreiung Angolas) organisierten Zeremonie mit den Religionsgemeinschaften.
Am morgigen 24. August wird in Angola ein neuer Präsident gewählt und das Parlament erneuert. Die beiden wichtigsten Herausforderer sind der scheidende Präsident João Lourenço, Vorsitzender der MPLA, der Partei, die seit der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 an der Macht ist, und Adalberto Costa Júnior, Vorsitzender der wichtigsten Oppositionspartei UNITA (Nationale Union für die vollständige Unabhängigkeit Angolas).
Erzbischof Imbamba hofft, dass die Wahl "als ein Moment der sozialen Interaktion im Geiste des Friedens, der Versöhnung, der Einheit und der Brüderlichkeit erlebt wird". Der Vorsitzende der Bischofskonferenz erklärte außerdem, dass "die Reform des Staates der Weg zur Lösung unserer Probleme ist". Eine Reform, die "ethische Werte einbezieht" und sich an den Interessen des Volkes und nicht an denen der politischen Parteien orientiert.
Angola verfügt über enorme natürliche Ressourcen, angefangen bei Öl und Gas, aber nur ein Bruchteil der 33 Millionen Einwohner profitiert davon. Die wirtschaftlichen Probleme werden durch die schlimmste Dürre seit 40 Jahren verschärft, die den Agrarsektor schwer getroffen hat. Auf politischer Ebene macht die MPLA aufgrund ihrer langen Machtausübung die Partei für den Zustand des Landes verantwortlich, zumindest in den Augen junger Menschen, die zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges und des 2002 beendeten Bürgerkriegs zwischen MPLA und UNITA noch nicht geboren wurden.
Es wird befürchtet, dass sich die sozialen Spannungen am Wahltag in Gewalt entladen werden. Aus diesem Grund luden die angolanischen Bischöfe am 15. August zu einer nationalen Gebetsnovene ein, um Gott auf die Fürsprache der Jungfrau Maria um einen friedlichen Verlauf der Wahlen zu bitten. Bereits Im Februar (vgl. Fides 3/2/2022) hatten die angolanischen Bischöfe die Hoffnung geäußert, dass die Abstimmung am 24. August "zur Konsolidierung der angolanischen Demokratie" beitragen möge.
(L.M.) (Fides 23/8/2022)


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