AFRIKA/BURUNDI - Viele ehemalige Kindersoldaten befinden sich heute in Jugendhaftanstalten: das Drama der ehemaligen Kämpfer in den Reihen der Rebellen in den burundischen Gefängnissen

Mittwoch, 21 Juni 2006

Bujumbura (Fidesdienst) - Wie aus dem Bericht der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) hervorgeht, tendiert die burundische Regierung dazu, ehemaligen Kindersoldaten nicht zu rehabilitieren sondern sie hält sie vielmehr in den Jugendhaftanstalten des Landes fest. Die ehemaligen Soldaten kämpften in den Reihen der Rebellen der FNL, der letzten Rebellenbewegung, die auch heute noch in Burundi aktiv ist und vor kurzem ein provisorisches Waffenstillstandsabkommen mit der Regierung unterzeichnete (vgl. Fidesdienst vom 19. Juni 2006).
Wie die Menschenrechtsorganisation berichtet, sollen Dutzende Kinder in den Haftanstalten und im neuen Sammelzentrum für ehemalige Kämpfer der FNL festgehalten werden, ohne genaue Angaben zu ihrem juridischen Status und der Dauer der Haft bis zur Rückkehr in die Herkunftsfamilie. Außerdem sollen die Kinder in den Haftanstalten unterschiedlich behandelt werden und gezwungen sein, mit erwachsenen Häftlingen und ehemaligen Rebellen zusammenzuleben.
Seit Ende 2004 wurden rund 3.000 ehemalige Kindersoldaten im Rahmen von Programmen der Entmilitarisierung betreut und erhielten eine Berufsausbildung. Diese gehörten jedoch anderen Rebellengruppen an, die bereits ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet haben. Die Kindersoldaten der FNL werden ihm Rahmen solcher Programme erst nach der Unterzeichnung eines endgültigen Friedensabkommens betreut werden.
Der Bericht der Menschenrechtsorganisation HRW wurde zum Tag des afrikanischen Kindes veröffentlicht, der am 16. Juni stattfindet. Der Tag wurde von der Afrikanischen Union und vom Kinderhilfswerk UNICEF proklamiert, die damit auf die Probleme und Übel hinweisen wollen, unter denen die Kinder in Afrika weiterhin leiden: Kriege und Gewalt; Bildungsmangel, mangelnde ärztliche Versorgung und bei den Mädchen die immer noch weit Verbreitete Verstümmelung der Genitalien. (LM) (Fidesdienst, 21/06/2006 - 27 Zeilen, 270 Worte)


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