ASIEN/CHINA - Die Kathedrale vom Heiligen Herzen in Hong Jian Long in der Erzdiözese Ji Nan ist eine Kopie des Kölner Doms und soll nun unter staatlichen Denkmalschutz gestellt werden

Samstag, 17 Juni 2006

Ji Nan (Fidesdienst) - Die Kathedrale vom Heiligen Herzen in der Erzdiözese Ji Nang in der ostchinesischen Provinz Shan Dong wurde offiziell als historisches Monument anerkannt und damit unter Denkmalschutz gestellt. Die Gläubigen nennen die Kathedrale vom Heiligen Herzen auch ganz einfach „Kirche von Jia Long“ nach dem Namen des Ortes, an dem der Franziskanerpater Corbinian Pnagger das Gotteshaus 1905 errichten ließ. Der Missionar entwarf den Bauplan und koordinierte die Arbeiten. Das Gebäude gilt bereits seit 1992 als historisches Monument und wurde bereits von der Provinz unter Denkmalsschutz gestellt. Zukünftig wird es staatlichen Denkmalsschutz genießen. Wie die zuständigen staatlichen Experten in ihrem Gutachten betonen „besitzt die Kathedrale vom Heiligen Herzen in Hong Jia Long nicht nur eine unschätzbaren und außerordentlichen historischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Wert sondern sie ist auch unter kulturellen Gesichtspunkten äußerst wertvoll“. Nachdem während der Kulturrevolution die religiösen Aktivitäten unterbrochen worden waren, wird die Kathedrale seit 1984 wieder als Kirche benutzt. Nach den Renovierungsarbeiten wurde sie an Weihnachten 1985 wieder eingeweiht.
Obschon die Maße des Gebäudes heute etwas kleiner sind als beim ursprünglichen Gebäude, kehrte die Kathedrale zu ihrem Glanz zurück und ist heute wieder Mittelpunkt im Leben der katholischen Gemeinde. Die Diözese ließ vor dem Gotteshaus, das auch Ziel zahlreicher Touristen aus allen Teilen des Landes ist und das sich in der Stadtmitte befindet, einen Platz bauen. Die Pfarrgemeinde ist sehr aktiv, was pastorales Engagement und Evangelisierungstätigkeit anbelangt (vgl. Fidesdienst vom 3. Juni 2005). Neben zahlreichen Veranstaltungen in der Pfarrgemeinde, darunter Katecheseveranstaltungen, Wallfahrten, Gestaltung der Gottesdienste, Jugend- und Familienpastoral ist die Pfarrei auch aktiv am sozialen Dienst teil und bemüht sich um die christlichen Betreuung von Touristen, womit ein positives Image der katholischen Kirche entsteht.
Pater Corbinian Pnagger begann mit dem Bau der Kathedrale im März 1902 und stellte den Bau im Juni 1905 fertig. Die Kirche im gotischen Stil hat einen Grundriss von 1.243,91 qm und ist eine getreue Kopie des Kölner Doms. Sie bietet über 1.000 Gläubigen Platz. In der Nähe der Kathedrale entstanden weitere Gebäude: ein Großes Seminar, eine Mittelschule für Mädchen, das Seminar St. Joseph, eine Klinik, eine Fabrik und ein Gebäude für einen Stromgenerator.
Das Apostolische Vikariat von Ji Nan wurde 1839 gegründet und war ursprünglich eine Franziskanermission; 1946 wurde sie in den Rang einer Erzdiözese erhoben. Wie aus den Statistiken der „Guide to the Catholic Church in China“ 2004 hervorgeht, hat die Erzdiözese Ji Nan 11 Suffraganbistümer; in der Erzdiözese gibt es 27 Priester, über 100 Schwestern, 38.000 Gläubige und 58 Kirchen und 63 Gebetsorte. Es gibt drei Schwesternorden und ein Seminar. (Fidesdienst, 17/06/2006 - 35 Zeilen, 448 Worte)


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