EUROPA/ÖSTERREICH - Missio Österreich gründet die Buchreihe „Editio Missio“: „Jedes Buch ist eine Motivation, selbst missionarisch zu werden“

Samstag, 26 Juni 2021 päpstliche missionswerke  

EUROPA/ÖSTERREICH - Missio Österreich gründet die Buchreihe „Editio Missio“: „Jedes Buch ist eine Motivation, selbst missionarisch zu werden“
Wien (Fides) - Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio Austria) gehen neue Wege. Neben dem seit über 60 Jahren erscheinenden Magazin namens „allewelt“, das mit sechs Ausgaben im Jahr 40.000 Abonnenten erreicht, haben die Päpstlichen Missionswerke mit dem „Be+Be-Verlag“ der Hochschule Heiligenkreuz (www.bebeverlag.at) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen und bringen dort eine „Editio Missio“ heraus. In der Reihe erscheinen Biographien von österreichischen Missionarinnen und Missionaren, aber auch zahlreiche andere Bücher. Für alle Bücher gibt es reges Interesse, sodass die Veröffentlichung sogar Gewinn abwirft, der dann den viele Hilfsprojekten von Missio Österreich zugutekommt.
Zum Außerordentlichen Monat der Weltmission Oktober 2019 war der indische Salesianerpater Tom Uzhunnalil zu Gast bei Missio Österreich. Dabei ist der Plan entstanden die Geschichte seiner Entführung zu veröffentlichen. Sein Buch „Gerettet durch die Gnade Gottes. Wie ich Terror und Entführung überlebte“, erschien ebenfalls in der Reihe „Editio Missio“ auf Englisch und Deutsch.
Father Tom wurde 2016 im Jemen von Terroristen des Islamischen Staates entführt und 557 Tage in Gefangenschaft gehalten. Als sich das Gerücht verbreitet, dass die Entführer Father Tom öffentlich kreuzigen wollen, erhob sich ein weltweiter Gebetssturm. Nach 18 Monaten kam Father Tom überraschend frei und zieht seither als Apostel des Verzeihens und der Nächstenliebe durch die Welt.
In seinem Buch beschreibt der Salesianerpater zunächst seine Kindheit, seine Berufung, seinen Werdegang, seinen priesterlichen Dienst und die persönlichen Erfahrungen in der Mission im Jemen, wo er als einziger Priester mit einem Priestervisum arbeiten durfte. Über mehrere Kapitel erzählt er schließlich sehr eindrücklich die Geschichte seiner dramatischen Entführung und Freilassung. Über die Rückkehr in die Freiheit, die unter anderem in einer bewegenden Begegnung mit Papst Franziskus in Rom gipfelte, resümiert Pater Tom im letzten Kapitel: „Es bleibt eine große Dankbarkeit“. Er will fortan „Zeugnis von der Gnade und Güte des Allmächtigen geben, der mich beschützte und mich durch diese schwere Zeit führte und dies immer noch tut“.
Die Geschichte von Pater Tom ist zugleich mit einem Zeugnis über die vier ermordeten „Sisters of Charity“ erweitert. Bei dem Überfall, bei dem Father Tom entführt wurde, wurden 18 Menschen ermordet, darunter auch vier Mutter-Teresa-Schwestern. Eine der jungen Schwestern stammte aus Ruanda. Ihre Eltern wurden von einer Missio-Mitarbeiterin in Ruanda besucht unter interviewt.
„Jesus fordert von uns, seine Zeugen zu sein. Zeugnis geschieht durch das Handeln, durch das Leben. Unsere Missionarinnen und Missionare reden nicht nur über die Liebe, sie leben die Liebe. Verba docent, exempla trahunt, sagt schon ein lateinisches Sprichwort: Worte belehren, Beispiele aber motivieren und laden zur Nachahmung ein. Jedes Buch ist eine Motivation, selbst missionarisch zu werden“, so Pater Karl Wallner Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich und Herausgeber von „Editio Missio“.
(MS) (Fides, 22/06/2021)


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