AFRIKA/ÄGYPTEN - Zahl der rechtlich anerkannten christlichen Kirchen steigt auf 1738

Dienstag, 20 Oktober 2020 mittlerer osten   ostkirchen   politik  

Kairo (Fides) - Die ägyptische Regierung hat kürzlich ein neues Dekret erlassen, mit bestätig wird, dass weitere 45 Kirchen und 55 angeschlossene Gebäuden dem geltenden Bestimmungen für den Bau christlicher Kultstätten entsprechen. Damit steigt die Anzahl der Kirchen und kirchlichen Gebäude, die seit dem Prozess der "Legalisierung" von Kirchen der Vergangenheit ohne die erforderlichen Genehmigungen gebaut wurden, auf insgesamt 1738.
Die Häufigkeit der Sitzungen der zuständigen Behörden, bei denen die Verfahren genehmigt werden, die eine vollständige Übereinstimmung der christlichen Kirchen mit den Normen für den Bau solcher Gebäude bestätigt wird, stellt die Entschlossenheit unter Beweis, mit der die ägyptischen Behörden das Projekt der Legalisierung der in der Vergangenheit errichteten Kirchen vorantreiben will.
Der Prüfungs- und Legalisierungsprozess begann mit der Verabschiedung des neuen Gesetzes über den Bau und die Verwaltung von Kultstätten, das am 30. August 2016 vom ägyptischen Parlament ratifiziert wurde. Seitdem ist der zuständige Regierungsausschuss 17 Mal zusammengetreten und bei jeder Sitzung wurden weitere Genehmigungen zur Legalisierung von Kirchen und kirchlichen Gebäuden erteilt, die bisher aus rechtlicher Sicht ganz oder teilweise als illegal angesehen wurden.
In den letzten Jahrzehnten wurden im gesamten ägyptischen Gebiet viele Kirchen und Kapellen spontan gebaut, ohne alle erforderlichen Genehmigungen. Noch heute werden diese Gebäude, die von örtlichen christlichen Gemeinden ohne gesetzliche Genehmigung errichtet wurden, von Zeit zu Zeit von islamistische Gruppen als Vorwand für sektiererische Gewalt verwendet.
Das Gesetz über Kultstätten vom August 2016 stellte für die christlichen Gemeinden in Ägypten somit einen objektiven Fortschritt dar, verglichen mit den sogenannten "10 Regeln", die seit 1934 galten und unter anderem den Bau neuer Kirchen in der Nähe von Schulen, Kanälen, Regierungsgebäuden, Eisenbahnen und Wohngebieten untersagten. In vielen Fällen hatte die strikte Anwendung dieser Regeln den regulären Bau von Kirchen in von Christen bewohnten Städten verhindert, insbesondere in ländlichen Gebieten Oberägyptens.
(GV) (Fides 20/10/2020)


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