ASIEN/CHINA - Trauer um Bischof Joseph Zhu Baoyu

Samstag, 23 Mai 2020

Vatikanstadt (Fides) - Am frühen Morgen des 7. Mai 2020 starb Bischof Joseph Zhu Baoyu im Alter von 99 Jahren. Er war emeritierter Bischof von Nanyang, in Henan. Der Bischof verstarb im Kloster der Schwestern der diözesanen Kongregation von der Unbefleckten Empfängnis, bei denen er lebte und betete und denen er jeden Abend den Segen gab.
Bischof Zhu Baoyu wurde am 2. Juli 1921 in Pushan, Henan, geboren. Nachdem er den Vater im Alter von 6 Jahren verloren hatte, vertraute ihn seine Mutter dem katholischen Waisenhaus in Jingang an. Zwei Jahre später wurde er zusammen mit seiner Mutter getauft. Er besuchte die Grundschule des “Simeone Volonteri”-Kollegs im selben katholischen Institut. Danach trat er in das Kleine Seminar des Heiligen Herzens ein und späteer die Oberstufe am selben Kolleg. Seit 1946 studierte er Philosophie und Theologie am regionalen Seminar der Erzdiözese Kaifeng. Er wurde 1957 von Bischof Peter Fan Xueyan von Baoding zum Priester geweiht.
 Nach seiner Priesterweihe übte er den priesterlichen Dienst in verschiedenen Gemeinden der Diözese Nanyang aus. Von 1964 bis 1967 wurde er wegen seines Glaubens zur Zwangsarbeit verurteilt. Später durfte er in seine Heimatstadt Pushan zurückkehren, wo er heimlich praktizierte. 1981 wurde er erneut als Antirevolutionär zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt und 1988 freigelassen, so dass er seinen Dienst in mehreren Pfarreien wieder aufnehmen konnte.
Am 19. März 1995, dem Fest des heiligen Josef, wurde er von Bischof Jin Dechen zum Bischofskoadjutor von Nanyang geweiht. Mitkonsekranten waren Bischof Zhang Huaixin und Bischof Shi Jingxian. Am 23. November 2002 folgre er Bischof Dechen im Amt als Hirte der Diözese nach.
Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters reichte er 2010 beim Apostolischen Stuhl sein Rücktrittsgesuch ein. Aus gesundheitlichen Gründen zog er sich zunächst in ein Altenhospiz in Jinggang zurück, später in die Gemeinde der Kathedrale und schließlich zu den Schwestern der Unbefleckten Empfängnis, wo er nun starb. Im vergangenen Februar war er ins Krankenhaus eingeliefert worden, weil er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte, von dem er jedoch geheilt wurde.
Seine Beerdigung fand am 9. Mai 2020 in Jinggang statt. Die Diözese Nanyang hat heute rund zwanzigtausend Katholiken, rund zwei Dutzend Priester und mehrere hundert Ordensschwestern.
(Fides 23/5/2020)


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