AFRIKA/LA REUNION - Rund 204.000 Menschen, etwa ein Drittel der Bevölkerung, sind mit dem Chikungunya-Virus infiziert: die „Krankheit der gebeugten Menschen“ ähnelt dem Dengue-Fieber

Dienstag, 25 April 2006

Moroni (Fidesdienst) - Seit März 2005 gibt es auf der bei Madagaskar gelegenen französischen Insel La Reunion eine ernsthafte Chikungunya-Epidemie. Bisher wurden insgesamt 5.049 Fälle diagnostiziert.
Auf dem Archipel im indischen Ozean infizierten sich nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation rund 204.000 Menschen, wobei die Krankheit in 148 Fällen tödlich verlief. Damit ist rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung (705.000 Einwohner) betroffen.
Der Krankheitsverlauf ist ähnlich wie bei dem Denugue-Fieber und nicht immer ist eine deshalb eine eindeutige Diagnose möglich. Wie das Dengue-Fieber verursacht auch die Chikungunya-Infektion Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh, aber auch Entzündungen der Glieder, die dazu führen dass die Patienten in ihren Bewegungen eingeschränkt sind (daher auch der Name der Krankheit, der so viel bedeutet wie „Krankheit der gebeugten Menschen“. Die Symptome treten etwa eine Woche nach der Übertragung durch den Stich der Aedes Albopictus- oder der Aedes Aegypti-Mücke auf. Beide Mücken stechen vor allem tagsüber.
Chikungunya-Infektionen wurden auch von Mauritius, den Komoren und den Seychellen, den Maldiven und sogar aus Südindien gemeldet, wo 31.000 Menschen betroffen sind. In Indien kam es vor allem in Andra Pradesh, Orissa, Maharashtra und Karnataka zu einer Epidemie. In Malaysia wurden 200 Fälle an der Küste des Staates Perak nördich von Kuala Lumpur gemeldet. Auf den Seychellen (800.000 Einwohner) wurden vom 1. Januar bis 26. Februar 8.818 Verdachtsfälle beobachtet; weitere 158 verdächtige Infektionen gab es in der Zeit vom 29. März bis 2. April. In Madagaskar (18 Millionen Einwohner) wurden 2 Fälle in Toamasina bestätigt.
Chiungunya ist auf den Inseln in dieser geographischen Region endemisch, wo das Virus sein ideales Habitat findet.
Gegen das Virus gibt es keinen Impfstoff: meistens kommt es zu einer Selbstheilung innerhalb einiger Wochen. (AP) (Fidesdienst, 25/04/2006 - 27 Zeilen, 294 Worte)


Teilen: