EUROPA/ITALIEN - „Gemeinsames Engagement für Gesundheit“: Die Weltbevölkerung wächst und die Zahl der Ärzte und Krankenpfleger reicht nicht aus. Im Mittelpunkt des Weltgesundheitstags steht die Krise bei den „Arbeitskräften“ im Gesundheitsdienst

Donnerstag, 6 April 2006

Rom (Fidesdienst) - „Working together for health“ (Gemeinsames Engagement für Gesundheit“) lautet der Slogan der Initiativen Zum Weltgesundheitstag, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 7. April feiert.
Insgesamt sind weltweit 53 Millionen Menschen im Gesundheitswesen beschäftigt. Doch nach Schätzungen der WHO wären mindestens 5,7 Millionen Ärzte und Krankenpfleger notwendig. Zudem ist die Versorgung sehr ungleich verteilt: 42,3% der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind in Nordamerika tätig und 19,3% in Europa, während in Afrika nur rund 2,4% aller Beschäftigten tätig sind, obschon 25% der Krankheiten auf diesem Kontinent diagnostiziert werden. Außerdem wird Afrika voraussichtlich in den kommenden 10 Jahren rund 30% der Arbeitskräfte im Gesundheitswesen verlieren. Sambia gehört zum Beispiel zu den ärmsten Ländern der Welt und war in den vergangenen zehn Jahren Schauplatz von vier Kriegen. Kriegsverbrechen (Folter, Zerstörung, Missbrauch, Mord) sind in diesem Land etwas Alltägliches und der Gesundheitszustand der Bevölkerung ist verheerend: HIV/Aids, Malaria, Tuberkulose und Hirnhautentzündung gehören zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten; die Sterblichkeitsrate bei Müttern und Kindern nimmt stetig zu; weniger als ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang; die durchschnittliche Lebenserwartung lag im Jahr 2003 bei 41 Jahren (1995 waren es noch 49 Jahre). In diesem Land gibt es einen Arzt für 18.000 Menschen und einen Krankenpfleger je 7.800 Einwohner.
Im Mittelpunkt des Weltgesundheitstages stehen die Beschäftigten im Gesundheitswesen „vor Ort“: vor allem Krankenpfleger und Ärzte aber auch andere Menschen, die zum Erhalt der Gesundheit beitragen. Bei der Debatte geht es insbesondere um den Mangel an Beschäftigten Gesundheitswesen und die notwendige Entwicklung von Programmen zur Rekrutierung und Ausbildung von Fachkräften vor allem in den Entwicklungsländern. Ziel der WHO ist vor allem die Unterstützung der Länder auf ihrem Weg bei der Ausbildung und beim Erhalt der Beschäftigten im Gesundheitswesen.
Die Weltgesundheitsorganisation unterstützt diesen Prozess auch durch den Bericht zur Gesundheitslage 2006, der am Weltgesundheitstag vorgestellt wird. Am 7. April werden die WHO und ihre wichtigsten Partnerorganisationen auch ein neues Bündnis zur Förderung der menschlichen Ressourcen und zur Koordinierung der Initiativen im Bereich der Krankenpflege auf internationaler Ebene zur Verbreitung der Initiativen in den einzelnen Ländern unterstützen. (AP) (Fidesdienst, 06/04/2006 - 33 Zeilen, 366 Worte)


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