AFRIKA/ALGERIEN - Die tragische Situation der Migranten im Licht der christlichen Nächstenliebe und die Situation der einheimischen katholischen Gemeinden standen im Mittelpunkt der Versammlung der nordafrikanischen Bischöfe

Donnerstag, 16 Februar 2006

Algier (Fidesdienst) - Die Situation der katholischen Gemeinden in Nordafrika und die tragische Situation der Migranten waren Gegenstand der Versammlung der Regionalen Bischofskonferenz Nordafrikas (CERNA), die vom 9. bis 12. Februar in Algier tagte.
„Die Bischöfe“, heißt es in einer Verlautbarung zum Abschluss der Versammlung, „haben festgestellt, dass der Geist Gottes auch in der Zerbrechlichkeit unserer Gemeinden zum Ausdruck kommt“. Die katholischen Gemeinden in Nordafrika bestehen größtenteils aus „ausländischen Arbeitnehmern und Studenten, aus Migranten, oder auch Häftlingen, die zusammen mit den Christen, die einen festen Wohnsitz in unseren Ländern haben, von der Frohbotschaft Zeugnis ablegen“, heißt es in der Verlautbarung weiter.
„Unsere spezifische Sendung im Maghreb, führt immer noch dazu, das freiwillige Helfer, Laien und Priester aus allen Kontinenten zu uns kommen“, so die Bischöfe weiter.
Mit Blick auf die tragische Situation tausender Migranten, die Nordafrika als Brücke zu Europa betrachten, erklären die Bischöfe der CERNA: „Die Christen im Maghreb, die oft selbst Ausländer sind, verstehen das Leid dieser Auswanderer. Die Bischöfe wollten jedoch das anfängliche Gefühl der Machtlosigkeit angesichts eines derart komplexen Phänomens überwinden. Mit Bezug auf die vor kurzem veröffentlichte Enzyklika des Papstes, beten wir zu Gott, dass er unseren Gemeinden die Kraft schenken möge, damit wir konkrete Nächstenliebe praktizieren können, wenn die Umstände dazu führen, dass Migranten unter unseren Mitmenschen sind.“
Zu diesem Zweck „verpflichten sich die Bischöfe zu weiterem Bemühen um die Aufklärung über das Problem der Migration in den Gemeinden, wobei vor allem auf Gemeindemitglieder aus den Ländern südlich der Sahara zurückgegriffen werden soll. Das Thema soll auch als Tagesordnungspunkt für die kommende Afrikasynode vorgeschlagen werden.“
Im Verlauf der Versammlung sprach Bischof Gabriel Proird von Constantina über die Bischofssynode zum Thema Eucharistie, an der er als Vertreter der CERNA teilgenommen hatte. Dabei erwähnte er auch Berichte darüber, wie die Eucharistie dabei helfen kann, dramatische Situationen zu bewältigen und Vergebung anzubieten oder anzunehmen.
Im Verlauf der Konferenz wählten die Bischöfe Erzbischof Vincent Landel von Rabat (Marokko) in das Amt des CERNA-Vorsitzenden. Bischof Alphonse Georger von Oran wurde zu seinem Stellvertreter gewählt und Bischof Maroun Lahham von Tunis ist das dritte Mitglied des Ständigen Ausschusses. P. Daniel Nourissat aus der Diözese Rabat wurde in das Amt des Generalsekretärs gewählt.
Die nächste Versammlung der CERNA wird vom 26. bis 29. Oktober dieses Jahres in Tunis stattfinden. Die Bischöfe werden sich dabei mit den „Lineamenta“ zur Afrika Synode befassen. Weitere Tagesordnungspunkte sind die Praxis der christlichen Nächstenliebe im Licht der Enzyklika „Deus caritas est“ von Papst Benedikt XVI. und die Entwicklung der islamisch-christlichen Beziehungen. (LM) (Fidesdienst, 16/02/2006 - 42 Zeilen, 440 Worte)
Wortlaut der Schlussbotschaft in Französisch


Teilen: