EUROPA/ITALIEN - Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke in Italien, Prälat Giuseppe Andreozzi: „Der Glaube hilft uns, den Tod von Don Andrea als Samen für neue Priester- und Missionsberufe zu betrachten“. Erzbischof Bresson: „Der Streit zwischen religiösen Gruppen möge sich in Religionsfreiheit, konstruktiven Dialog und Zusammenarbeit für die ganze Welt verwandeln"

Mittwoch, 8 Februar 2006

Rom (Fidesdienst) - „Ich halte mich derzeit noch in Brasilien auf, wo ich am Treffen der italienischen „Fidei donum“-Priester in Lateinamerika teilnahm. Hier waren sich unsere Priester einig, dass sie ihren missionarischen Dienst in anderen Ortskirchen fortsetzen wollen, auch nachdem sie die schmerzliche Nachricht von dem Mord an Don Andrea in der Türkei erfahren hatten“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Italien und Leiter des bischöflichen Büros für die missionarische Zusammenarbeit unter den Kirchen, Prälat Giuseppe Andreozzi zum Tod des italienischen Fidei donum-Priesters aus der Diözese Rom, der am 5. Februar in Trabzon (Türkei) ermordet wurde. „Menschen, die Don Andrea kannten, berichten vor allem von seinem große missionarischen Eifer und dem Wunsch an den schwierigen Vorposten der Evangelisierung tätig zu werden, damit das Evangelium Geschwisterlichkeit unter Menschen, Völkern, Kulturen und Religionen beitragen kann. Auch wenn der Wahnsinn der Menschen das Erreichen dieser Ziele zu erschweren scheint, so hilft uns unser Glaube doch dabei, den Tod von Don Andrea als Samen für neue Priester- und Missionsberufe zu betrachten.“
Unter den vielen Bekundungen der Verbundenheit seitens der Fidei donum-Priester aus aller Welt, zahlreicher Missionare und vieler Ortskirchen, erinnert Prälat Andreozzi an das Schreiben des Präsidenten des bischöflichen Ausschusses für die Evangelisierung der Völker und die missionarische Zusammenarbeit unter den Kirchen, Erzbischof Luigi Bressan von Trient, an Kardinal Ruini und die Diözese Rom. Bischof Bressan schließt sich der Trauer der Diözese Rom „um den Verlust eines so hochherzigen Sohnes an, der sich als ‚Fidei donum’-Priester in den Dienst einer kleinen Gemeinde in der Türkei gestellt hat, wo er den Dialog und die Zusammenarbeit unter religiösen Gruppen verschiedener Inspiration fördern wollte“. „Ich bete dafür, dass er das Licht Christi erblicken möge“, heißt es in dem Schreiben weiter, „das er den Gläubigen als Priester in Rom zeigen wollte und das er auch in der Ferne mit hochherzigem missionarischem Engagement verbreiten wollte.“ Der Erzbischof von Bressan wünscht außerdem, dass Don Andrea, „der als Märtyrer aus Liebe zu Christus und seiner Kirche gestorben ist“ vom Himmel aus durch seine Fürsprache bewirken möge, dass alle Pfarreien „ein wahrhaft missionarisches Profil bekommen und dass sich der Streit zwischen religiösen Gruppen sich in Religionsfreiheit, konstruktiven Dialog und Zusammenarbeit für die ganze Welt verwandeln möge.“
Der Name „Fidei donum“-Priester geht auf die gleichnamige Enzyklika von Papst Pius XII. vom 21. April 1957 zurück, in der de Papst die Bischöfe der Kirchen mit antiker christlicher Tradition um die Entsendung von Weltpriestern und Laien „als Geschenk des Glaubens“ für die jungen Kirchen in Afrika bat. Dieser Aufruf dehnte sich später auch auf die anderen Kontinente aus. In den vergangenen Monaten soll anlässlich des 50. Jahres der Veröffentlichung der Enzyklika durch verschiedene Initiativen auf diese Art des missionarischen Dienstes aufmerksam gemacht werden. (SL) (Fidesdienst, 08/02/2006 - 42 Zeilen, 497 Worte)


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