ASIEN/TAIWAN - Feierliche Verabschiedung von Kardinal Paul Shan in der Diözese Kaohsiung

Dienstag, 24 Januar 2006

Taipeh (Fidesdienst) - „Ein ‚Wächter Jesu’, der in den 60 Jahren seines kirchlichen Dienstes nie ein Amt aus eigenem Interesse wählte, sondern immer den Willen Gottes befolgte“, mit diesen Worten beschrieb Bischof Joseph Wang in seiner Predigt zur feierlichen Verabschiedung Kardinal Paul Shan. Der Gottesdienst zur Verabschiedung fand am 14. Januar in der Kathedrale von Kaohsiung statt.
Wie die katholische Wochenzeitschrift der Diözese Taipeh „Christian Life Weekly“ berichtet, wollte die Diözese Kaohsiung den eigenen Bischof, dessen Rücktritt der Heilige Vater nach vielen Jahren im Dienst der Kirche angenommen hatte, besonders feierlich verabschieden: seit 60 Jahren ist er Mitglied der Gesellschaft Jesu, seit 51 Jahren Priester, seit 26 Jahren Bischof und seit 8 Jahren Kardinal.
Fast alle Bischöfe der Insel und über 60 Priester konzelebrierten bei dem feierlichen Gottesdienst zur Verabschiedung. Bischof Joseph Wang blickte in seiner Predigt auf das Leben des Kardinals zurück: “In den 18 Jahren seines Amtes als Vorsitzender der Regionalen Bischofskonferenz von Taiwan hat der Kardinal die Gläubigen stets dazu ermutigt, „die Fackel der Mission“ hochzuhalten und veranstaltete in seinem Bistum zwei Missionskongresse. Er ließ die Stimme Taiwans in der internationalen Gemeinschaft ertönen und trat in den Medien auf, indem er auch zahlreiche Artikel zur Verkündigung der Wahrheit Christi schrieb. Er förderte das Evangelium als Sauerteig der Kultur und der Gesellschaft und dank seiner häufigen Reisen in den Vatikan konnte er dort auch die Bedeutung der Diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Heiligen Stuhl verdeutlichen. Trotz allem war er stets ein demütiger Mann des Glaubens.“
Bischof Peter Liu von Kaohsiung dankte dem Kardinal im Namen der Diözese und erinnerte an das missionarische und pastorale Wachstum der Ortskirche in Taiwan. Abschließend stellte Kardinal Shan seinen großen Humor unter Beweis: „Ich danke dem Herrn dafür, dass er mich aus dem Staub geholt hat … denn ich dachte, ich würde ein ‚Priester auf dem Land’ werden… ich bin glücklich, dass ich ein geistlicher Wächter war“. Seinen Amtsnachfolger Peter Liu versicherte der kardinal seiner moralischen und geistlichen Unterstützung. (Fidesdienst, 24/01/2006 - 28 Zeilen, 336 Worte)


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