AFRIKA/COTE D’IVOIRE - „Wir machen uns den Aufruf des Papstes und seine Bitte um Einsatz für die Rückkehr des Friedens in Cote d’Ivoire zu eigen“, so ein Missionar

Montag, 23 Januar 2006

Abidjan (Fidesdienst) - „Der Appell des Heiligen Vaters wurde im richtigen Moment ausgesprochen, denn die Situation im Land ist sehr exploisv: wir sitzen auf einem Pulverfass, das jederzeit in die Luft gehen könnte“, so ein Mission aus Cote d’Ivoire nach dem Appell von Papst Benedikt XVI. und dessen Bitte Bemühen um Frieden und Versöhnung, die er am gestrigen Sonntag, den 22. Januar“ aussprach. „Unter den vielen Sorgen um die internationale Lage gehen meine Gedanken auch nach Afrika und insbesondere zur Elfenbeinküste, wo es anhaltende schwere Spannungen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Komponenten des Landes gibt“, so der Papst in seiner Ansprache zum Angelusgebet, “Ich rufe alle auf mit dem Ziel der Versöhnung und des Friedens einen konstruktiven Dialog zu führen. Dieses Anliegen vertraue ich der Fürsprache der Jungfrau Maria an, die vom ivorischen Volk so sehr geliebt wird“.
„Nach der jüngsten Gewalt und den Spannungen der vergangenen Tage scheint sich die Situation wieder etwas beruhigt zu haben. Doch wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, denn die Gewalt ist nur unter der Asche begraben und könnte jederzeit wieder ausbrechen“, so der Missionar, „deshalb machen wir uns den Aufruf des Papstes und seine Bitte um Einsatz für die Rückkehr des Friedens in Cote d’Ivoire zu eigen“.
Auch die katholischen Bischöfe von Cote d’Ivoire äußerten sich „besorgt“ hinsichtlich der Krise in ihrem Land. Zum Abschluss ihrer Vollversammlung veröffentlichten sie eine Erklärung, in der sie betonten, dass es „der größte Wunsch aller Ivorer ist, durch Dialog, Absprache und Versöhnung zum Frieden zu gelangen“. Die Bischofskonferenz betrachtet deshalb auch die Belagerung der Straßen, durch Demonstranten, zu der es in der vergangenen Woche gekommen war, „nicht als besten Weg zur Rückkehr zum Frieden“. Die Bischöfe fordern deshalb auch die „jungen Patrioten“ und Anhänger des Staatspräsidenten Laurent Gbagbo, die die Straßenbarrikaden in Abidjan organisiert hatten, auf, „nicht in die Falle des Aufstandes und der Gewalt zu treten“.
Als Zeichen für eine mögliche Entspannung der politischen Lage könnte der jüngste Beschluss der Ivorischen Volksfront (FPI) des Präsidenten Gbagbo betrachten werden, der die eigenen Minister wieder in die Regierung der Nationalen Einheit unter Premierminister Charles Konan Banny zurückschicken und sich am Friedensprozess beteiligen will. Der Rückzug der FPI aus der Regierung hatte am Tag nach der Bekanntgabe des Beschlusses der Internationalen Arbeitsgruppe stattgefunden, die von der internationalen Gemeinschaft mit der Krisenlösung in Cote d’Ivoire beauftragt ist, das Mandat des Präsidenten nicht zu verlängern. Dieser Beschluss hatte zu Protestkundgebungen seitens der Anhänger des Präsidenten geführt, bei denen es zu Auseinandersetzungen mit den Blauhelmen der Vereinten Nationen im Westen des Landes kam, bei denen mehrere Menschen starben. (LM) (Fidesdienst, 23/01/2006 - 38 Zeilen, 454 Worte)


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