AFRIKA/SENEGAL - Erzbischof Ndiaye warnt vor “persönlichen Interessen beim Nationalen Dialog“

Montag, 23 Mai 2016 bischöfe   politik  

Dakar (Fides) - “Stellen sich die Politiker wirklich in den Dienst der Stadt?”, fragt sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Senegal, Erzbischof Benjamin Ndiaye von Dakar in einem Kommentar zu dem von Präsident Macky Sall auf den Weg gebrachten Nationalen Dialog.
“Wenn der Nationale Dialog sich mit den Anliegen der Stadt befasst, dann ist er nützlich, wenn hingegen nur persönlichen Interessen verfolgt werden sollen, dann handelt es sich um einen Betrug”, so der Erzbischof gegenüber Journalisten am Rande der Vollversammlung der Bischöfe.
Trotzdem würdigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz die Initiative des Staatschefs, von dem er hofft, “dass er zu einer Entspannung führt”. Kritik übte Erzbischof hingegen an der übergroßen Zahl der Parteien im Land. “Wie kann ein kleines Land wie Senegal über 250 Parteien verfügen? Jeder will seine eigene Partei bei den Verhandlungen um einen Posten. Ist dies Dialog, ist dies Demokratie? Nein, denn bei der Politik geht es um den Dienst am Land und nicht an den eigenen Interessen”.
Der Nationale Dialog soll am kommenden 28 Mai beginnen. Präsident Sall lädt dazu Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Religion und Gesellschaft ein.
(L.M.) (Fides 23/5/2016)


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