Bujumbura (Fidesdienst) – „Diese Entwicklung ist ziemlich gefährlich und es könnte sein, dass es zu einem erneuten Aufflammen des Bürgerkriegs kommt“, so einheimische Quellen aus der burundischen Hauptstadt Bujumbura im Gespräch mit dem Fidesdienst zum Scheitern der Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen der FDD. Die Verhandlungen hatten am 14. September in Dar Es Salaam (Tansania) unter Schirmherrschaft der internationalen Staatengemeinschaft begonnen.
„Die Regierung hat die Forderungen der Rebellen wahrscheinlich als exzessiv bewertet“, so die Beobachter gegenüber dem Fidesdienst. „Die Rebellen forderten das Amt des stellvertretenden Staatspräsidenten und des Präsidenten der Nationalversammlung. Insbesondere der Vorsitz der Nationalversammlung stellt jedoch ein Problem dar, weil es sich um ein Amt handelt, dessen Inhaber gewählt wird. Die Regierung kann nicht von oben eine gewissen Person für dieses Amt bestimmen, denn sie muss den Willen der Wähler berücksichtigen“.
„Die Regierung hat bereits Vereinbarungen mit anderen Rebellentruppen getroffen“, so die Fidesquelle weiter. „Da sich die FDD für die stärkster Rebellengruppe in Burundi hält, stellt sie Forderungen, die die Vereinbarungen mit den anderen Gruppen gefährden könnten“. „Das Scheitern der Verhandlungen oder ihr Aufschieben könnte jedoch den Konflikt wieder anschüren. Sowohl der Regierung als auch die FDD-Rebellen werden sich bei den Verhandlungen in einer starken Position zeigen wollen und deshalb auf den eigenen Vorteil bedacht sein.“
Unterdessen breitet sich in Burundi zunehmend Unsicherheit aus. Es gibt nicht nur zahllose Rebellengruppierungen sondern die Straßen des Landes werden auch von Banditen belagert, zu deren Opfern auch die Kirche gehört. Nach Angaben von Fidesquellen wurden allein im vergangenen Monat rund zwanzig Missionen und Pfarreien von Banditen überfallen. Zuletzt wurde die Mission der Xaverianer in Bujumbura am vergangenen Sonntag, dem 14. September Opfer der Gewalt: „Eine Gruppe bewaffneter Männer drang in die Mission ein und bedrohte den einzigen Missionar, der sich zu dieser Zeit in der Mission aufhielt. Gott sei Dank haben sie ihn nicht körperlich angegriffen sondern nur die Ausrüstung der Missionare mitgenommen“, so die Fidesquellen. „Wir wissen jedoch nicht, ob sich hinter diesen Angriffen eine gezielte Strategie gegen die Kirche verbirgt. (LM) (Fidesdienst, 16/9/2003 – 34 Zeilen, 346 Worte)