AFRIKA/TUNESIEN - „In Tunesien merkt kaum jemand etwas vom Weihnachtsfest, doch dies gilt gewiss nicht für uns Gläubige: Wir sind zwar nur eine kleine Herde, aber wir erleben das Fest sehr intensiv“, so Pater Eugenio Elias

Dienstag, 20 Dezember 2005

Tunis (Fidesdienst) - Weihnachten wird in Tunesien im Vergleich zu anderen Ländern ohne große Äußerlichkeiten erlebt, wie Pater Eugenio Elias vom Institut des Menschgewordenen Wortes mitteilt. Dies geschieht vor allem, weil die Christen nur eine verschwindend kleine Minderheit sind. „Touristen fragen uns oft nach dem prozentualen Anteil der Christen im Land, doch hier sind wir kein Prozent, wie vielleicht in Ägypten, Palästina oder im Irak. Auf 10 Millionen Einwohner kommen in Tunesien vielleicht nur zwischen 5.000 und 10.000 Christen.“ Deshalb herrscht in Tunesien auch kein weihnachtliches Klima der Erwartung, wie dies in anderen Ländern geschieht. „Es gibt keine äußeren Zeichen, keine Weihnachtsdekoration auf den Straßen und auch kein geschäftiges Tun in den Läden“, so Pater Eugenio weiter. In christlichen Familien werde jedoch eine Krippe aufgestellt, bekräftigt der Missionar.
„In der Adventszeit haben wir die Angewohnheit eine gemeinsame Bußandacht zu feiern. Dieses Jahr hat eine unserer Pfarreien sogar ein Weihnachtskonzert veranstaltet, an dem mehrer Chöre teilnahmen“, so Pater Eugenio. In der Kathedrale bereitet man unterdessen bereits die Messe für den Heiligen Abend vor, nach der die Christen gewöhnlich gemeinsam Weihnachten feiern. Eine weiterer Brauch hat sich im Laufe der Jahre tief verwurzelt: Am letzten Tag des Jahres besuchen alle Gläubigen den Bischof und überbringen ihm ihre Glückwünsche. Diese Bräuche tragen dazu bei, dass der Geist des Weihnachtsfests spürbar wird, da der Verzicht auf Äußerlichkeiten die innere Besinnung in den Vordergrund stellt. (RG) (Fidesdienst, 20/12/2005 - 22 Zeilen, 263 Worte)


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