AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - Katholische Bischöfe von Arizona sind bestürzt über die Not mexikanischer Einwanderer und fordern neue Formen der Aufnahme für deren Integration

Freitag, 16 Dezember 2005

Arizona (Fidesdienst) - Die Mitglieder der Katholischen Bischofskonferenz von Arizona (Diözesen Gallup, Phönix und Tuscon) und der byzantinischen katholischen Eparchie Van Nuys veröffentlichten zum Fest der Madonna von Guadalupe (12. Dezember) einen Hirtenbrief zum Thema „Ihr habt mich aufgenommen“, in dem sie ihre Sorge und ihr Bedauern hinsichtlich der Episoden der Feindseligkeit äußern, deren Opfer mexikanische und lateinamerikanischen Zuwanderer und vor allem illegale Zuwanderer oft werden. „Wir katholischen Bischöfe von Arizona sind zutiefst bestürzt über den Tod und das Leid, die wir an unseren Grenzen beobachten. Wir wissen, dass unsere Gemeinden sich infolge der Einwanderung in unseren Staat zunehmend spalten. Wir haben zunehmende Feindseligkeit und Ablehnung gegenüber illegalen Einwanderern beobachtet.“, schreiben die Bischöfe. Obschon sie sich bewusst sind, dass diese Krise vor allem in den Grenzgemeinden zu Spannungen führt, sind die Bischöfe überzeugt, dass es mögliche Übereinstimmungen unter denjenigen gibt, die von dieser Situation betroffen sind, damit Arizona das Land auf dem Weg hin zu einer ganzheitlichen und dauerhaften Lösung des zunehmenden Phänomens der Zuwanderung leiten kann. Legale und illegale Zuwanderer stellen einen wachsenden Anteil unter den Katholiken in Arizona. Deshalb sind die Bischöfe der Ansicht, dass „das Finden von neuen Formen der Aufnahme und Integration in das Leben der Pfarrgemeinde die der Stärke und Einheit der Kirche in Arizona nur förderlich sein kann“.
Arizone ist in den vergangenen Jahren zu einem Brennpunkt der Zuwanderungsdebatte geworden, da an der Grenze zwischen Arizona (im Süden der USA) und Mexiko immer wider Menschen starben und die staatlichen Grenzkontrollgruppen verstärkt wurden. Trotzdem gebe es zwischen Arizona und Mexiko, so die Bischöfe, eine lange gemeinsame Geschichte der gegenseitigen Abhängigkeit und Integration. Die rigorosen Kontrollen an en Grenzen von Texas und Kalifornien führten dazu, dass vor allem illegale Einwanderer den Weg durch die Wüste im Süden Arizonas suchen: „2005 starben mindestens 261 Menschen bei dem Versuch die Grenze in Arizona zu überschreiten, während an der ganzen Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko insgesamt 460 Menschen starben.“
Die Bischöfe erinnern daran, dass derzeit rund 10 Millionen illegale Einwohner in den Vereinigten Staaten wohnen und einen wichtigen Beitrag zu Gesellschaft und Kirche leisten: „Ein Großteil der Wirtschaft unseres Landes hängt vom Beitrag der legalen und illegalen Zuwanderer ab. Außerdem führen sie in unsere Gemeinden und Pfarreien tief verwurzelte Traditionen und religiöse Praktiken ein- Viele unserer Pfarreien blühen dank des Beitrags der neuen Gläubigen und ihrer Familien wieder auf.“
Obschon die Bischöfe die illegale Einwanderung nicht billigen, vertreten sie doch die Ansicht, dass ein Weg gefunden werden muss, der diese Menschen aus der Dunkelheit führt und sie in die Gesellschaft integriert. Abschließend fordern die Bischöfe die Gläubigen auf, sich ihrem Engagement zugunsten der Zuwanderer anzuschließen: sie sollen vor allem für alle beten, die von der Krise betroffen sind; die Pfarreien aufnahmebereiter gestalten; sich über die Problematik informieren, eine ganzheitliche Reform der Zuwanderungspolitik fordern; Initiativen zur Bekämpfung der Armut in Mexiko und Lateinamerika unterstützen; sich mit Partnerdiözesen in Mexiko zusammenschließen; gemeinsam mit Personen anderer Konfessionen und guten Willens nach geeigneten Lösungen suchen. (RZ) (Fidesdienst, 16/12/2005 - 44 Zeilen, 513 Worte)


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