AFRIKA/GUINEA BISSAU - HINTERGRUND: DIE ETAPPEN DER EVANGELISIERUNG

Montag, 15 September 2003

Rom (Fidesdienst) – Die Evangelisierung Guinea Bissaus, dessen Kirche im Jahr 1998 das 500jährige Jubiläum ihrer Geschichte feierte, kann in vier oder fünf Etappen unterteilt werden. Die erste Etappe begann mit der Ankunft der ersten Portugiesen im Jahr 1446 und dauerte bis zur Errichtung der 1000 Kilometer entfernt liegenden Diözese Kap Verde im Jahr 1533, der Guinea Bissau angehörte. Hauptakteure in dieser ersten Phase waren vor allem Laien (insbesondere Matrosen) zusammen mit einigen Missionaren.
Die zweite Etappe reicht von der Errichtung der Diözese Kap Verde bis zum Jahr 1940 und der Trennung Guineas von dem Archipel. Damit begannen die ersten etwas intensiveren Bemühungen um die Evangelisierung, für die jedoch nur eine geringe Anzahl von Pastoralarbeitern zur Verfügung stand: wenige Weltpriester, einige Orden (darunter Jesuiten, Franziskaner, Karmeliter). Der Bischof war in dieser Zeit 1000 Kilometer entfernt und während all dieser Jahrhunderte hatten nur insgesamt 7 Bischöfe Guinea Bissau besucht.
Die dritte Etappe der Evangelisierung in Guinea Bissau dauerte von 1940 bis 1977, als nach der Trennung von Kap Verde die Mission „sui iuris“ Rom direkt unterstellt und 1955 schließlichg zur Apostolischen Präfektur erhoben wurde. In dieser Phase kamen bereits die ersten ausländischen Priester in das Land, darunter auch die Missionare des Päpstlichen Instituts für die Aussenmissionen (PIME). In dieser Zeit beginnen die Missionare auch erstmals mit ihrem Engagement im Schul- und Gesundheitswesen sowie im sozialen Bereich und es entstanden die ersten Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft.
Die letzte Etappe begann mit der Errichtung der Diözese Bissau im Jahr 1977: Seither wurde die Mitarbeit einheimischer Pastoralarbeiter gefördert und die Tätigkeit im sozialen Bereich ausgebaut, wobei der Pastoralarbeit einheitliche Richtlinien zugrunde liegen.
In Laufe der vergangenen 20 Jahre hat die Kirche an moralischem und gesellschaftlichem Ansehen gewonnen: insbesondere im Bildungswesen und im Gesundheitswesen wird die Tätigkeit der Kirche sehr geschätzt.
Statistische Daten: Ausdehnung 36.125 km2: Einwohner 1,23 Mio.; Katholiken : 142.000, Diözesen: 2, Pfarreien: 24; Weltpriester: 17; Ordenspriester: 61, Laienbrüder:11, Schwestern: 135, Laienmissionare: 10, Katechisten: 825. (L.M.) (Fidesdienst, 15/9/2003 – 32 Zeilen, 329 Worte)


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