EUROPA/ITALIEN - „Das erzieherische Risiko“ von Mgr. Giussani: „Ein Buch, das nicht nur den Christen dabei hilft, den Grund ihrs Glaubens zu finden, sondern auch denjenigen, die den Glauben nicht teilen, nützlich ist, wenn es darum geht den Sinn des Lebens zu finden“

Dienstag, 6 Dezember 2005

Rom (Fidesdienst) - In den Räumlichkeiten der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom wurde am Dienstag, den 5. Dezember, das Buch „Das erzieherische Risiko“ („Il rischio educativo“) von Mgr. Luigi Giussani vorgestellt. Bei der Präsentation, die die Seminaristen der Priesterbruderschaft des heiligen Carlo Borromeo veranstaltete, sprachen der Rektor der Universität, Prälat Rino Fisichella, und der Generalobere der Priesterbruderschaft, Mgr. Massimo Camisasca.
Beide wiesen vor allem auf die Aktualität des Buches hin, vor allem was die Abschnitte zur Freiheit und zum Einsatz der Vernunft anbelangt. Nach Ansicht von Mgr. Camisasca, der selbst zwei Bücher zur Geschichte der kirchlichen Bewegung „Comunione e Liberazione“ schrieb, gehört das Buch „Das erzieherische Risiko“ zu den wichtigsten Werken von Mgr. Luigi Giussani: „Wer Mgr. Giussani kennen lernen möchte, muss seine Bücher lesen. Die Erziehung gehört zu den Hauptanliegen seiner Figur“. Der Obere der Priesterbruderschaft betonte auch die Bedeutung des Ausdrucks Vernunft: „Das Buch gründet auf dem Vertrauen in die Vernunft. Der Titel bringt ein anti-ideologisches Interesse und die Notwendigkeit des Zusammenlebens zwischen Lehrer und Schüler zum Ausdruck. Risiko bedeutet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit Fehler zu machen, aber auch die Möglichkeit Fehler zu vergeben“.
Das wichtigsten Thema bei Giussani, so Mgr. Camisasca sei die Figur des Erziehers: „Der Erzieher“, so Camisasca wörtlich, „ist derjenige, der den anderen begeistert, der dem anderen zeigt, was er ist. Man kann nur ein wahrer Erzieher sein, wenn man ein wahrer Jünger ist. Und der Jünger wird zum Hauptakteur, weil er persönlich das erfahren muss, was ihm gelehrt wurde“.
Mgr. Fisichella bezeichnete Giussani zu Beginn seiner Rede als „Apologet unserer Zeit“: „Ich finde keinen besseren Ausdruck. Er ist Apologet, weil er stark und radikal im Glauben ist und diesen anderen mitteilen kann, indem er die Gründe findet.“ Sodann wies er darauf hin, dass das Buch Giussanis nicht nur für Christen gedacht sei: „Es ist ein Buch, das nicht nur den Christen dabei hilft, den Grund ihrs Glaubens zu finden, sondern auch denjenigen, die den Glauben nicht teilen, nützlich ist, wenn es darum geht den Sinn des Lebens zu finden“ Das Thema der Vernunft, auf das Giussani immer wieder zurückkehrt, wurde von Mgr. Fisichella in seiner Ansprache mehrmals hervorgehoben. Dabei wies der Rektor der Lateranuniversität auch darauf hin, dass es in der heutigen Welt einen Kampf gegen die korrekte Nutzung der Vernunft gebe.
Abschließend erläuterte Mgr. Fisichella einen weiteren Begriff, mit dem sich Luigi Giussani gerne befasst, nämlich die „Realität“: „Die Realität zwingt uns eine gegenwärtige Bedeutung zu erfassen, sie zwingt uns unsere kritische Intelligenz einzusetzen und Fragen zu stellen“. Zur Bedeutung des Lebens betonte der Rektor der Lateranuniversität, dass das Geniale bei Giussani darin bestehe, dass er „vernünftig begründet, dass es einen Sinn im Leben gibt und dass dieser Sinn nicht nur angestrebt, sondern gelebt werden soll“. (SL) (Fidesdienst, 06/12/2005 - 42 Zeilen, 495 Worte)


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