AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Aids im geteilten Cote d’Ivoire. Jesuit Refugees Service bringt Hilfsprojekte für Aidskranke in Bouaké in der von den Rebellen kontrollierten Zone auf den Weg

Dienstag, 6 Dezember 2005

Abidjan (Fidesdienst) - Aids gehört zu den Dramen, die seit Jahrzehnten den afrikanischen Kontinent kennzeichnen. Wie aus den von den Vereinten Nationen am 21. November veröffentlichten „Aids Epidemic Update 2005“-Bericht des United Nations Joint Programme on HIV/AIDS (UNAIDS) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgeht leben in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara über 60% der HIV-infizierten Menschen: über 25 Millionen. Dies bedeutet, dass die afrikanischen Länder südlich der Sahara, über 10% der Weltbevölkerung, weltweit an erster Stelle stehen.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, soll die Lage in den meisten Ländern südlich der Sahara gleich bleibend sein oder zur Verschlechterung tendieren. In einigen Ländern versucht man jedoch auch mit Hilfe von Präventionsprogrammen die Zahl die Ausbreitung des Virus unter der erwachsenen Bevölkerung zu reduzieren.
Solche Ergebnisse sind besonders wichtig für die Projekte, die das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten (Jesuit Refugees Service, JRS) zur Unterstützung von Aidskranken in Afrika durchführt.
In Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), das von einem Bürgerkrieg gespalten ist, brachte der JRS 2003 in dem von den Rebellen besetzten Gebiet um Bouaké ein Projekt auf den Weg, in dessen‚Rahmen Aidskranke unter psychischen und sozialen Gesichtspunkten betreut und mit Medikamenten versorgt werden. Außerdem wird den Menschen die Durchführung eines Aidstests angeboten.
Im November 2005 begann der JRS in Cote d’Ivoire ein weiteres Projekt zur Vorbeugung gegen Aids in den armen Stadteilen von Bouaké, mit dem das erste Programm, das vor allem der Aufklärung diente, vervollständigt werden soll.
Der Aidsbericht des UNAIDS und der WHO wurde im Vorfeld des UN-Weltaidstags (1. Dezember) veröffentlicht, dessen Thema dieses Jahr lautete: „Stoppt Aids. Haltet das Versprechen“. Unter diesem Motto soll eine 5jährige Kampagne gestartet werden, in deren Rahmen das Engagement im Kampf gegen Aids in aller Welt verstärkt werden soll.
Trotz des Bemühens der internationalen Staatengemeinschaft herrscht in Cote d’Ivoire auf politischer Ebene weiterhin ein Stillstand. Das Land ist weiterhin in zwei Teile gespaltet: der Norden und der Nordwesten befindet sich seit September 2002 in den Händen der Rebellen der „Forces Nouvelles“ und die restlichen Landesteile werden von der Regierung kontrolliert. Zwischen den gegnerischen Parteien sind die französischen Soldaten der Einheit „Licorne“ und die „Blauhelme“ der Vereinten Nationen stationiert. (LM) (Fidesdienst, 06/12/2005 - 34 Zeilen, 375 Worte)


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