AFRIKA/GABUN - Präsidentschaftswahlen: Bischöfe bitten um „transparente Wahlen“

Donnerstag, 24 November 2005

Libreville (Fidesdienst) - „Mit Nachdruck appellieren wir an die Politiker und ihre Parteien mit der bitte, die Transparenz bei den Wahlen in den Vordergrund zu stellen, da diese Grundlage der Legitimität und Legalität des demokratischen Regimes ist“, so die Bischöfe von Gabon, wo am 25. und 27. November Präsidentschaftswahlen stattfinden.
In ihrer Verlautbarung wenden sich die Bischöfe an „Die lieben Brüder und Schwestern in Christus“ und an die „lieben Mitbürger“ und erinnern an die Bedeutung der Wahl, da „auf der Grundlage der Verfassung das Staatsoberhaupt der Garant der Institutionen, der nationalen Einheit und der Unabhängigkeit des Landes ist. Er ist das Oberhaupt der Exekutive, der Verantwortliche der Wirtschafts- und Sozialpolitik des Landes für die ganzheitliche Entwicklung jedes Menschen und des ganzen Menschen“.
„Unser Appell richtet sich vor allem an die Gesellschaft und damit an alle Bürger. Die Wahlverpflichtung ist eine wichtige moralische Pflicht: deshalb muss mit vollem Gewissen gewählt werden. Unsere Entscheidung kann unser Wohlergehen oder unsere Armut, unser Wachstum oder den Niedergang Gabuns und seiner Bürger beeinflussen.“, so die Bischöfe.
Aus diesem Grund laden die Bischöfe die Bürger des Landes ein „zweitrangige Anliegen (ethnische oder regionale Zugehörigkeit, sofortige finanzielle Vorteile, usw.) zu überwinden und auf die wesentlichen Werte zu achten: Respekt für das Menschenleben und die Grundrechte; Ehrlichkeit und Kompetenz bei der Verwaltung; Beteiligung der Bevölkerung aan der Umsetzung eines realistischen, kohärenten und konstruktiven Gesellschaftsprojekts.“.
„Wichtig ist nicht so sehr der Wahlsieg“, so die Bischöfe, „sondern der gemeinsame Sieg im langen Kampf um Entwicklung, sozialen Frieden, nationaler Einklang, Sicherheit von Personen und Gütern, Gesundheit für alle, Aufschwung in allen Sektoren, Bildung für die Jugendlichen, Bekämpfung der Armut, Reduzierung der Arbeitslosigkeit und der Kriminalität. … Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass die Menschenrechte in einem Rechtsstaat siegen.
Die stimmberechtigten Gläubigen erinnern die Bischöfe daran, dass „die moralischen Prinzipien, die unsere Beziehungen zu andern regeln auch für das politische Leben gelten“: „Tu dem anderen nicht, was du nicht willst, dass man es dir tut; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht lügen; liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Aus diesem Grund dürfen Christen, wenn sie den Herrn nicht verleugnen wollen, niemals passiv oder aktiv zu Lügen, Betrug, Korruption, Gewalt, Mord und Menschenopfern beitragen. Wir möchten vor allem daran erinnern, dass derjenige, der Blut vergießt gefragt werden wird, ‚Was hast du deinem Bruder getan?’“.
Christen sollen sich auf die Wahl mit „einfachen, authentischen und mutigen Gesten vorbereiten, die zu Gerechtigkeit, Wahrheit, Brüderlichkeit und Frieden beitragen. Wir sollten Gebetsketten in den Pfarreien und in Ordensgemeinschaften und Jugend- und Erwachsenengruppen organisieren“, so die Bischöfe, die sich „der Fürsprache der Jungfrau Maria, Mutter des Erlösers, unserer lieben Frau von Gabon anvertrauen und um die Fülle der göttlichen Gnade für jeden einzelnen unter euch und für unser geliebtes Land Gabun“ bitten.


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